Panorama

Zehn-Millionen-Überraschung Französische Kleinstadt erbt Millionen von Namensvetter

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Der verstorbene Roger Thiberville war vermutlich nie in der gleichnamigen Stadt.

Der verstorbene Roger Thiberville war vermutlich nie in der gleichnamigen Stadt.

(Foto: IMAGO/MAXPPP)

Roger Thiberville lebte sein Leben lang in Paris. Seine einzige Verbindung zu der gleichnamigen Ortschaft ist der Nachname. Dennoch hinterlässt er der Gemeinde ein Vermögen von geschätzt zehn Millionen Euro.

Im August 2024 starb Roger Thiberville im Alter von 91 Jahren. Thiberville blieb kinderlos und hatte keine Erben. Für sein Vermögen hatte der Mann, der zeit seines Lebens in Paris gelebt hatte, trotzdem einen besonderen Empfänger im Blick. Haupterbe ist die Ortschaft Thiberville, mit der der Verstorbene den Nachnamen teilt.

Laut einem Bericht des französischen Radiosenders "France Bleu" wurde der Bürgermeister der gerade einmal 1700 Einwohner zählenden Stadt von dem unerwarteten Geldsegen völlig überrascht. Der Sender zitiert Bürgermeister Guy Paris mit den Worten, es handele sich um eine "außergewöhnliche Summe". Dem Medienbericht zufolge hinterließ Thiberville der gleichnamigen Stadt geschätzt etwa zehn Millionen Euro.

Der Mann, dessen Familie mehrere Weingüter besaß, arbeitete demnach als Meteorologe. Er selbst erbte von seinen Eltern ein Anwesen in Paris, zum Zeitpunkt seines Todes gehörten ihm im südwestlichen 15. Arrondissement der französischen Hauptstadt vier Immobilien.

Lange Wunschliste

Bürgermeister Paris sagte, die Summe aus dem Erbe übersteige noch die Vorstellungskraft seiner Gemeinde. Man werde nun überlegen, wie man den unerwarteten Geldsegen einsetzen kann. "Wir werden nicht alles ausgeben. Wir werden mit dieser Mitgift so umgehen, wie wir es immer mit unserem Gemeindehaushalt getan haben - mit Umsicht und Verantwortung", so der Bürgermeister.

Die Kommune will auf jeden Fall einen Kredit von 400.000 Euro ablösen, den sie für den Bau einer neuen Grundschule aufgenommen hatte. Als öffentliche Körperschaft muss die Stadt keine Erbschaftssteuer zahlen. Mögliche Investitionen könnten ein öffentlicher Garten mit Spielplatz sein oder ein Boule-Platz mit Sonnenkollektoren, die Schatten spenden. Der Bürgermeister kann sich auch die Renovierung der Grundschule vorstellen und einen Kunstrasenplatz für Fußball.

Wie Thiberville auf die Idee kam, sein Vermögen der Stadt zu hinterlassen, ist völlig unklar. Offenbar hatte er den eher unauffälligen Ort mit einem Schloss aus dem späten 19. Jahrhundert nie besucht. Die einzige bestehende Verbindung scheint die Namensgleichheit zu sein. Seine großzügige Gabe verband der Verstorbene lediglich mit einer Bitte. Er möchte, dass seine Asche auf dem Friedhof der Gemeinde beigesetzt wird. "Monsieur Thiberville hat für sein Erbe keine Gegenleistung verlangt, aber das sind wir ihm schuldig", so Bürgermeister Paris.

Quelle: ntv.de, sba

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