"Verhältnis ist angespannt" Reinhold Messners Familie zerbrach bei Streit ums Erbe
21.07.2024, 15:10 Uhr Artikel anhören
"In dem Moment, als ich mein materielles Erbe an die Kinder und Ehefrau verteilt hatte, zerbrach die Familie", sagt Messner.
(Foto: picture alliance/dpa)
Messner erklomm als erster Bergsteiger alle 14 Achttausender. Er bewirtschaftete Bauernhöfe, saß im Europaparlament und eröffnete Museen. Trotz aller Erfolge macht Messner privat eine schwere Phase durch: Das Verhältnis zu seinen Kindern ist zerrüttet - es gibt Streit wegen seines Erbes.
Extrembergsteiger Reinhold Messner leidet unter einem an Erbschaftsfragen entzündeten Zerwürfnis mit seinen vier Kindern. "Unser Verhältnis ist angespannt", sagte der 79-jährige Alpinist der "Apotheken Umschau" in einem Interview. "In dem Moment, als ich mein materielles Erbe an die Kinder und Ehefrau verteilt hatte, zerbrach die Familie", fügte er hinzu.
"Die Frage, wer mehr bekommen hat, stand im Vordergrund und ich stand mit 75 am Abgrund", berichtete der aus dem italienischen Südtirol stammende Messner. Er sei über das Verhalten seiner Kinder "enttäuscht". Es sei einer seiner größten Fehler im Leben gewesen, bereits vor seinem Tod seinen Kindern testamentarisch den Großteil seines Vermögens überlassen zu haben.
Messner ist einer der bekanntesten Extrembergsteiger der Welt. Gemeinsam mit seinem Kletterpartner Peter Haberle erreichte er 1978 als erster Mensch ohne Unterstützung durch Sauerstoffgeräte den Gipfel des höchsten Bergs der Welt, den 8848 Meter hohen Mount Everest im Himalaja. Messner war unter anderem auch der erste Mensch, der alle 14 Achttausender der Welt bestieg.
Als das Älterwerden extremen körperlichen Höchstleistungen Grenzen setzte, verwirklichte Messner sein Museumsprojekt, das seine Tochter Magdalena dann weiterführte. Sechs verschiedene Standorte bilden ein Bergmuseum. Messner bewirtschaftete auch Bergbauernhöfe. In Sulden am Ortler (Südtirol) züchtet er Yaks. Für die Grünen saß er fünf Jahre im Europaparlament.
Als Experte für Risikomanagement wurde er zu Vorträgen geladen. Mit Wirtschaftsbossen stieg er auf Berge, auch mit Angela Merkel ging er wandern. Er habe auch wissenschaftliche Arbeit geleistet, sagt er. Messner hatte sich als Yetiforscher betätigt und den Schneemenschen als Bären enttarnt.
Quelle: ntv.de, lve/AFP