Panorama

"Minerve" verschwand 1968 Franzosen finden verschollenes U-Boot

Die "Minerve" verschwand im Januar 1968 von den Radarschirmen.

Die "Minerve" verschwand im Januar 1968 von den Radarschirmen.

(Foto: imago/ZUMA/Keystone)

Im Januar 1968 verschwindet das französische U-Boot "Minerve" spurlos. Jahrzehntelang leben die Hinterbliebenen von 52 Seeleuten in Ungewissheit. 2018 nehmen die Behörden die Suche nach dem Wrack wieder auf. Jetzt verkündet die Regierung ein Erfolgserlebnis.

Die französische Marine hat das Wrack eines lange verschollenen U-Boots gefunden. Die "Minerve" war 1968 im Mittelmeer vor der Küste des Orts Toulon im Südosten Frankreichs verschwunden. 52 Menschen befanden sich damals an Bord und verloren ihr Leben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Auf Twitter teilte die französische Verteidigungsministerin, Florence Parly, mit, dass das U-Boot nach einem erfolgreichen Einsatz 45 Kilometer vor der Küste in 2370 Metern Tiefe gefunden werden konnte. Es sei eine Erleichterung und eine Demonstration technischer Möglichkeiten. "Ich denke an die Familien, die so lange auf diesen Moment gewartet haben."

Die Regierung hatte im vergangenen Jahr entschieden, noch einmal nach der "Minerve" suchen zu lassen. Hinterbliebene hatten entsprechende Forderungen gestellt. Bis heute ist nicht geklärt, weshalb das U-Boot gesunken ist. "La Minerve" war am 27. Januar 1968 mit 52 Besatzungsmitgliedern an Bord bei einer Übung im Mittelmeer verschwunden. Obwohl sofort eine Suchaktion eingeleitet wurde, konnte das Wrack zunächst nicht gefunden werden.

Erst der Einsatz von neuer Sonar- und Drohnen-Technologie sowie der "Seabed Constructor" führten nun zum Erfolg. Das Suchschiff der US-Firma Ocean Infinity hatte im November 2018 bereits das Wrack des argentinischen U-Boots "ARA San Juan" geortet, das ein Jahr zuvor mit 44 Besatzungsmitgliedern an Bord im Atlantik verunglückt war.

1968 gingen mehrere U-Boote verloren

Bei der neuen Suche nach der "Minerve" hatten Spezialisten zunächst das Suchgebiet eingegrenzt und dazu Daten vom Unglückszeitpunkt neu ausgewertet. Die "Seabed Constructor" war erst vergangenen Dienstag in dem Suchgebiet eingetroffen, wie ein französischer Marinevertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte.

In den 60er Jahren waren weltweit mehrere U-Boote verunglückt. Im April 1963 sank das US-Atom-U-Boot "USS Thresher" mit 129 Menschen an Bord vor der Küste von Cape Cod im Atlantik. Beim Untergang der "USS Scorpion" fünf Jahre später kamen 99 Seeleute ums Leben.

Neben der "Minerve" und der "USS Scorpion" verunglückten 1968 auch noch ein sowjetisches K-129-U-Boot und das israelische U-Boot "The Dakar". Die mit drei Atomraketen bewaffnete "K-129" sank im Nordpazifik, das Wrack wurde 1974 bei einer Geheimoperation der USA entdeckt. Das israelische U-Boot, das mit 69 Seeleuten an Bord im Mittelmeer verschwand, wurde erst 1999 vor der Küste von Kreta wiedergefunden.

Quelle: ntv.de, fzö/AFP

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