Panorama

Drei Personen in Lebensgefahr Frau attackiert Busfahrgäste in Siegen mit Messer

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Auf einer Busfahrt zu einem Stadtfest in Siegen attackiert eine Frau andere Fahrgäste offenbar wahllos mit einem Messer. Drei Menschen schweben nach dem Angriff in Lebensgefahr. Von einem terroristischen Hintergrund geht die Polizei derzeit nicht aus.

Bei einem Messerangriff in einem Bus im nordrhein-westfälischen Siegen sind sechs Menschen verletzt worden - drei von ihnen lebensgefährlich. Eine 32-jährige Tatverdächtige sei festgenommen worden, teilte die Polizei mit. "Es besteht aktuell keine weitere Gefahr." Es gebe keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.

In dem Bus befanden sich laut Polizei mindestens 40 weitere Fahrgäste. Der Bus sei als Sonderlinie eingesetzt gewesen, um die Passagiere zu einem Stadtfest in Siegen zu bringen. Gegen 19.40 Uhr kam es zu dem Messerangriff. Mehrere Fahrgäste alarmierten die Polizei, Beamte nahmen die deutsche Verdächtige fest. Laut der "Siegener Zeitung" gibt es konkrete Hinweise darauf, dass die Angreiferin unter Einfluss von Alkohol und/oder Betäubungsmittel gestanden hat.

Busfahrer reagierte geistesgegenwärtig

Die Hintergründe der Tat und der genaue Ablauf sind bislang unklar. "Wir sichern Spuren am Tatort und befragen Zeugen", sagte ein Sprecher der Dortmunder Polizei. Die 32-Jährige sei polizeibekannt. Laut Polizei gibt es Hinweise auf eine psychische Erkrankung der Frau.

Ein Sprecher der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd sagte der "Siegener Zeitung", der Busfahrer habe geistesgegenwärtig reagiert, den Bus sofort nach dem ersten Tumult im Fahrzeug zum Stehen gebracht und alle Türen geöffnet. Das hätte den Fahrgästen eine schnelle Flucht aus dem Bus ermöglicht und vielleicht noch Schlimmeres verhindert. Dem Zeitungsbericht zufolge befanden sich auch Kinder und Jugendliche in dem Bus.

Die Kreispolizei Siegen-Wittgenstein appellierte: "Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger darum, in sozialen Netzwerken oder auf anderen Kanälen keine Falschmeldungen zu verbreiten, insbesondere keinen Bezug zu einem Terroranschlag herzustellen. Der Polizei liegen dazu keine Erkenntnisse vor."

Drei Verletzte bereits nicht mehr im Krankenhaus

Von den sechs Verletzten seien bereits in der Nacht noch zwei aus dem Krankenhaus entlassen worden. Eine Frau habe sich zudem selbst entlassen, sagte ein Polizei-Sprecher. Zum genauen Zustand der Verletzten wollte sich der Sprecher nicht äußern. Sie sollen nach Polizeiangaben zwischen 16 und 30 Jahren alt gewesen sein und alle aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein stammen.

In einer Halle wurden in der Nacht laut Polizei 36 Fahrgäste betreut. Sowohl Notfallseelsorger als auch Feuerwehr und Polizei seien vor Ort. Die Menschen, die zum Zeitpunkt des Angriffes in dem Bus waren, würden vernommen. Es seien zudem Angehörige in der Halle.

Trotz des Angriffes wollte die Stadt Siegen ihr Stadtfest nicht absagen. Es werde am Samstag um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Schlossplatz weitergehen, hieß es in einer Mitteilung in der Nacht.

Quelle: ntv.de, spl/mau/dpa

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