Kind vermisst, Zeugen gesucht Frau bleibt in Altkleidercontainer stecken und stirbt
10.06.2024, 08:31 Uhr Artikel anhören
Altkleidercontainer werden oftmals nach Verwertbarem durchsucht oder dienen als Unterschlupf.
(Foto: picture alliance / Rothermel)
Immer wieder entwickeln sich Altkleidercontainer zur tödlichen Falle, so auch in Niedersachsen: Die Polizei entdeckt in Peine eine junge Frau, die in einer Luke stecken bleibt und stirbt. Mutmaßlich lässt sie ein kleines Kind zurück, das sich allein in Gefahr befinden könnte.
In Niedersachsen ist eine Frau im Schacht eines Altkleidercontainers stecken geblieben und gestorben. Wie die Polizei in der Nacht mitteilte, hat die Frau offenbar versucht, auf einem Supermarktparkplatz in Peine durch die Luke des Containers zu klettern. Dabei habe sich ihr Hals im Schachtbereich verklemmt, wodurch die Frau bewusstlos wurde. Rettungskräfte konnten nur noch ihren Tod feststellen.
Die Identität der Frau ist bislang nicht bekannt. Die Einsatzkräfte stellten allerdings eine frische Kaiserschnittnarbe fest. Die Polizei vermutet deswegen, dass die Frau ein kleines Kind alleine in ihrer Wohnung zurückgelassen haben könnte und dass dieses sich womöglich in einer Notsituation befindet. Sie bittet alle Menschen, die Angaben zu der Frau oder Hinweise zum Kind geben können, sich zu melden.
Laut Polizei war die Verstorbene etwa 25 bis 30 Jahre alt, sehr schlank, südeuropäischer Herkunft und hatte schwarze schulterlange Haare. Sie trugt ein kurzes schwarz-weißes, mit Buchstaben verziertes Oberteil sowie eine schwarze Hose. Als Halsschmuck trug sie eine goldfarbene Kette mit auffälligen Anhängern.
Als ein mögliches Identifizierungsmerkmal nennt die Polizei ein Tattoo auf dem linken Unterarm der Frau, das "SANYI" lautet, wobei das "I" nicht eindeutig zu erkennen ist, also auch ein anderer Buchstabe sein könnte. Auf dem rechten Oberarm trug die Frau den Namen "KIRA" als Tattoo.
Ähnliche Vorfälle in München und Tschechien
Dass Altkleidercontainer sich zur tödlichen Falle entwickeln, ist kein Einzelfall: Erst im Februar hatte die Polizei einen 20-Jährigen tot in einem Münchner Altkleidercontainer entdeckt. Erste Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf ein Verbrechen. Mutmaßlich handelte es sich bei dem 20-Jährigen um einen Flüchtling aus dem Obdachlosen-Milieu.
Im vergangenen Sommer ereignete sich ein ähnlicher Fall auch im tschechischen Prelouc. Ein 42-Jähriger blieb beim Versuch in den Container zu klettern, in der Öffnungsklappe stecken. Der Rettungsdienst konnte noch den Tod des Mannes feststellen. Mutmaßlich wollte der 42-Jährige den Container nach Verwertbarem durchsuchen.
Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa