Panorama

Bei Suche nach verlorenem Handy Frau steckt sieben Stunden lang kopfüber in Felsspalt fest

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Mit einer Spezialwinde ziehen Einsatzkräfte bis zu 500 Kilo schwere Gesteinsbrocken aus dem Weg.

Mit einer Spezialwinde ziehen Einsatzkräfte bis zu 500 Kilo schwere Gesteinsbrocken aus dem Weg.

(Foto: NSW Ambulance)

Eine Australierin verliert auf einer Wanderung ihr Handy und stürzt beim Rückholversuch in einen Felsspalt. Dort bleibt sie kopfüber stecken - sieben Stunden lang. Mithilfe einer Spezialwinde können Einsatzkräfte sie befreien. Ob ihr Handy den Vorfall überstanden hat, verrät sie kurz nach ihrer Rettung.

Mitte Oktober bricht die Australierin Matilda Campbell mit Freunden zu einer Wanderung durch das Hunter Valley nördlich von Sydney auf. Doch was als erholsamer Ausflug in die Natur gedacht ist, endet für die 23-Jährige mit einer nervenaufreibenden Rettungsaktion.

Beim Fotografieren rutscht Campbell das Smartphone aus der Hand und fällt in einen Felsspalt. Als sie sich bückt, um das Handy herauszuholen, verliert sie die Balance und fällt selbst hinein - drei Meter tief. Kopfüber bleibt sie an den Füßen hängend zwischen zwei Felsbrocken stecken. Das berichtet der australische Nachrichtendienst "ABC News".

Zunächst eilen Campbells Freunde zu Hilfe. Doch alle Versuche, die junge Frau zu befreien, scheitern. Da sie in dem Wald keinen Handyempfang haben, läuft die Gruppe weiter, um den Notruf zu verständigen. Campbell bleibt derweil allein zurück.

"Eine echte Kämpferin"

Nach über einer Stunde treffen die ersten Rettungskräfte ein. Trotz ihrer misslichen Lage sei Campbell guter Dinge gewesen, erzählt der Rettungssanitäter Peter Watts der New South Wales Ambulance: "Ich wäre in einer solchen Situation völlig außer mir gewesen. Aber als wir eintrafen, wirkte sie ruhig und gefasst. Sie war eine echte Kämpferin."

Um an Campbell heranzukommen, müssen die Rettungskräfte zunächst sieben Gesteinsbrocken von bis zu 500 Kilo Gewicht aus dem Weg räumen. Hierfür kommt eine spezielle Seilwinde zum Einsatz, wie der britische "Guardian" berichtet. Damit sie nicht zurückrollen und die junge Frau erneut einschließen, errichten die Helfer einen stützenden Rahmen aus Holz zwischen den Felsen.

Mit den Füßen voran manövrieren die Einsatzkräfte die Verunglückte schließlich durch eine s-förmige Kurve im Gestein aus dem Spalt heraus, was etwa eine Stunde dauert. Insgesamt harrt Campbell bis zu ihrer Rettung sieben Stunden kopfüber zwischen den Felsbrocken aus. "In meinen zehn Jahren als Rettungssanitäter habe ich noch nie einen solchen Einsatz erlebt", erzählt Watts im Anschluss.

"Schade um das Telefon"

Bis auf einige Prellungen und Schürfwunden kommt Campbell nach ihrer Befreiung mit dem Schrecken davon. "Mir geht es gut, ich habe bloß ein paar Verletzungen, von denen ich mich gerade erhole. Ich werde für eine Weile keine Felsen mehr erforschen!", schreibt sie in den sozialen Medien.

In ihrem Post bedankt sich die Australierin außerdem bei ihren Helferinnen und Helfern und verrät, was mit ihrem Smartphone passiert ist. Das hat den Vorfall nämlich nicht heil überlebt: "Ihr seid buchstäblich Lebensretter … nur schade um das Telefon."

Quelle: ntv.de, apr

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