Saarbrücken appelliert an Bürger Frau nach Hochwasser-Rettungseinsatz gestorben
19.05.2024, 21:35 Uhr Artikel anhören
Die Pegelstände fallen nahezu überall, für Bewohner bleibt es aber gefährlich.
(Foto: IMAGO/BeckerBredel)
Dauerregen und Hochwasser treffen das Saarland und Rheinland-Pfalz schwer getroffen. Das Ausmaß der Schäden ist noch unklar. Nun gibt es ein erstes Todesopfer.
Bei einem Rettungseinsatz wegen des Hochwassers im Saarland ist eine Frau in Saarbrücken verletzt worden und später an den Folgen gestorben. Die 67-Jährige wurde von einem Rettungswagen angefahren und starb am Sonntagabend, wie die Stadt mitteilte. Mit Blick auf mögliche Verletzte oder Tote war das Hochwasser im Saarland bis dato noch glimpflich ausgegangen.
Wie ein Sprecher des saarländischen Innenministeriums mitteile, war die Frau bei einem Rettungseinsatz verunglückt. "Sie erlag nun im Krankenhaus ihren Verletzungen." Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt erklärte: "Diese traurige Nachricht macht mich zutiefst betroffen." Dieser tragische Unfall sei eine schreckliche Tragödie.
Die saarländische Landeshauptstadt appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger, in den von Hochwasser betroffenen Gebieten weiterhin achtzugeben und kein unnötiges Risiko einzugehen. Die Bewohner der Stadt könnten ihren Sperrmüll einfach am Straßenrand abstellen, dieser würde dann abgeholt werden.
In der Landeshauptstadt stand die Stadtautobahn auch am Sonntagnachmittag noch unter Wasser und blieb weiterhin gesperrt, wie das Lagezentrum mitteilte. Auch ein Kohlekraftwerk im Saarland war überflutet worden, wie mehrere Medien berichteten. Der Bahnverkehr kam zeitweise zum Erliegen. Im Verlauf des Samstags konnte aber auch dieser wieder anrollen.
Am Samstag machte sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz gemeinsam mit der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger ein Bild von der Lage vor Ort. In Gummistiefeln sprachen die beiden SPD-Politiker unter anderem in Kleinblittersdorf mit Betroffenen. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) versprach derweil Hilfe: "Der Bund unterstützt insbesondere das Saarland mit starken Kräften, um nach den schweren Überflutungen Menschenleben zu schützen und die Zerstörung durch die Wassermassen so weit wie möglich zu begrenzen."
Erneut im Schwerpunkt der Regenfälle
Mit Bangen schauen sicher viele Bewohner auf die Wettervorhersagen für die kommende Woche: "Interessant wird es am Dienstag", sagte Meteorologe Markus Übel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Dann entwickelten sich erneut teils kräftige Regenfälle, "die aus heutiger Sicht vor allem den Südwesten des Landes erfassen." Nach Angaben der Meteorologen war eine exakte Vorhersage schwierig, da die genauen Schwerpunkte sowie die Regenmengen von den Modellen noch sehr unterschiedlich berechnet würden. Aber: "Wahrscheinlich werden Teile von Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg betroffen sein."
Zwar seien die berechneten Regenmengen nicht so hoch wie am vergangenen Freitag, allerdings komme der größte Teil des Regens innerhalb von sechs bis zwölf Stunden vom Himmel, sagte Übel. Und sollten das Saarland und die Pfalz erneut im Schwerpunkt der Regenfälle liegen, müsse dort wieder mit steigenden Pegelständen und möglicherweise auch mit Hochwasser und Überschwemmungen gerechnet werden.
Quelle: ntv.de, mba/dpa