Panorama

Unglück am KönigsseeFrau stürzt 80 Meter in die Tiefe und stirbt

22.04.2017, 13:04 Uhr
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Der Königssee im Berchtesgadener Land. (Foto: imago/CHROMORANGE)

Ein tragischer Unfall ereignet sich am Königssee. Eine Urlauberin aus München wandert am Königssee. Als sie die vorgegebenen Wege verlässt, rutscht sie aus und fällt rund 80 Meter tief bis in den Königssee.

Auf rutschigem Untergrund verlor sie den Halt und stürzte in die Tiefe: Eine 53-jährige Münchnerin ist bei einer Wanderung am oberbayerischen Königssee ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, war die Frau am Vortag von St. Bartholomä in der Gemeinde Schönau in Richtung Funtensee unterwegs, als sie durch eine steile Rinne etwa 70 bis 80 Meter tief bis in den Königssee abstürzte.

Die Frau hatte bei der Wanderung den gekennzeichneten Weg verlassen, um abzukürzen. Obwohl sie gute Wanderschuhe hatte, verlor sie den Halt und stürzte ab. Schneebedecktes und nasses Laub wurde ihr in dem steilen Gelände zum Verhängnis.

Ein Urlauberpaar, das sich 50 Meter entfernt im Aufstieg befand, beobachtete den Absturz und verständigte die Berg- und die Wasserwacht. Rettungskräfte fanden die 53-Jährige kurz darauf etwa zehn Meter vom Ufer entfernt leblos im Wasser treiben. Der Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen.

Rotes Kreuz warnt Wanderer

Nach Angaben des örtlichen Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) war die Frau nicht ertrunken, sondern hatte sich bei dem Absturz schwere Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen und einen Genickbruch zugezogen. Immer wieder macht das BRK die Erfahrung, dass Wanderer die unterschiedlichen Witterungsverhältnisse unterschätzen.

BRK-Pressesprecher Markus Leitner warnte vor allem die Bergwanderer und Bergsteiger, die schon auf den Sommer eingestellt sind. Der erneute, späte Wintereinbruch habe unerwartet viel Schnee mit sich gebracht. "Es ist rutschig, es drohen Lawinen und Steinschlag und der teilweise tiefe Schnee fordert wesentlich mehr Kondition und zusätzliche Kleidung", sagte er.

So habe man einen völlig erschöpften 22-jährigen Urlauber aus Nordrhein-Westfalen vor kurzen gerettet, sagte Leitner. Der junge Mann wollte auf den 1781 hohen Zwiesel steigen, rechnete aber nicht mit dem dreiviertel Meter Neuschnee. Bei der geschlossenen Zwieselalm brach er am Ende seiner Kräfte zusammen. Nach seinem Notruf rückte die BRK-Bergwacht aus und brachte den Mann sicher ins Tal.

Quelle: dsi/dpa

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