Panorama

Nach Thunberg-Tweet verhaftet Frauenfeind Tate muss 30 Tage in Haft bleiben

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Tate soll Frauen mit Gewalt festgehalten und zu Sex und Auftritten in Pornos gezwungen haben.

(Foto: dpa)

Erst zofft er sich mit Greta Thunberg auf Twitter, dann klicken die Handschellen, nun steht die erste Strafe fest: Andrew Tate soll für 30 Tage in rumänischer Haft bleiben. Dem Ex-Kickboxer, Influencer und Misogyn wird Menschenhandel und Vergewaltigung vorgeworfen.

Der britisch-amerikanische Influencer Andrew Tate und sein Bruder Tristan Tate sind für 30 Tage verhaftet worden. Das entschied ein Gericht in Bukarest nach fünfstündigem Verhör und dreistündigen Beratungen, wie rumänische Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten. Am Vorabend waren die Brüder und zwei rumänische Komplizen in der Umgebung von Bukarest festgenommen worden. Andrew Tate hatte sich wenige Stunden zuvor über Twitter ein Scharmützel mit Klima-Aktivistin Greta Thunberg geliefert.

Der Gruppe wird Menschenhandel und Vergewaltigung vorgeworfen. Sie sollen mindestens sechs Frauen zu Sex und Mitwirkung in pornografischen Videos gezwungen haben. Die Verhafteten können innerhalb von 48 Stunden gegen die Inhaftierung Widerspruch einlegen. Die vier Verdächtigen sollen seit Beginn des Jahres 2021 Menschenhandel in Rumänien und auch in den USA und Großbritannien betrieben haben. Die bisher sechs nachgewiesenen Opfer seien nach der sogenannten Loverboy-Methode rekrutiert worden, erklärte die für Organisiertes Verbrechen zuständige Sondereinheit der rumänischen Staatsanwaltschaft.

Sie seien mit Versprechen auf Liebe und Heirat angelockt worden. Danach habe man die Frauen und Mädchen mit Gewalt und Einschüchterung in verschiedenen Wohnungen um Bukarest festgehalten. Dort seien sie zum Sex und zu Auftritten in pornografischen Videos gezwungen worden, die dann per Internet verbreitet worden seien. Eines der Opfer sei zudem zweimal von einem der Festgenommenen vergewaltigt worden.

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Andrew Tate verbreitet über seine Social-Media-Profile regelmäßig sexistische oder frauenfeindliche Botschaften, gab ihnen beispielsweise eine Mitschuld an Vergewaltigungen. Berühmtheit erlangte der 36-Jährige erstmals mit seinem Auftritt bei der britischen Big-Brother-Ausgabe 2016 - damals tauchte ein Video auf, in dem er eine Frau mit einem Gürtel schlägt. Twitter sperrte sein Konto im Jahr darauf, weil er behauptete, Frauen wären selbst dafür verantwortlich, wenn sie sexuell belästigt würden.

Nach Elon Musks Übernahme bei Twitter wurde die Sperrung aufgehoben, während er bei Instagram, Facebook und Youtube ausgeschlossen ist. t-online zufolge nutzt Tate immer wieder Verhaltensmuster der Incel-Szene, über die es bei dem Nachrichtenportal heißt: "Das sind heterosexuelle Männer, deren Aussagen unter anderem von Frauenhass, dem Anspruch, ein Recht auf Sex zu haben, und dem Billigen und teilweise auch Anwenden von Gewalt gegen Frauen geprägt sind." Der "Stern" schreibt über ihn: "Seinen Ruf als rücksichtsloser Obermacho und Frauenhasser baute er gezielt [...] aus."

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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