Suche nach Mutter dauert an Frauenmord in Hockenheim: Zwei Verdächtige festgenommen
15.03.2024, 13:08 Uhr Artikel anhören
Nahe dem Rheindamm wurde die Leiche der 27-Jährigen gefunden.
(Foto: picture alliance/dpa/pr-video)
Im Tötungsfall in Hockenheim kommt die Polizei womöglich einen Schritt weiter: Sie nimmt zwei Tatverdächtige fest, die eine 27-Jährige umgebracht haben könnten. Von ihrer Mutter, die eine wichtige Zeugin sein könnte, fehlt weiterhin jede Spur.
Nach dem Fund einer toten Frau in Hockenheim in der vergangenen Woche sind zwei Tatverdächtige im Rhein-Neckar-Kreis festgenommen worden. Die 43 und 44 Jahre alte Männer hatten das fünf Wochen alte Baby der Frau bei sich, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Sie sind seit Donnerstag in Untersuchungshaft. Gegen sie bestehe der dringende Verdacht, die 27-jährige Frau - nach früheren Angaben eine ukrainische Geflüchtete - getötet zu haben.
Das fünf Wochen alte Mädchen ist laut Sprecherin der Staatsanwaltschaft unversehrt, wurde aber dennoch vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Ein DNA-Abgleich ergab, dass es sich um die Tochter der Getöteten handelt. Das Kleinkind befinde sich nun in der Obhut des Jugendamtes.
Die eingerichtete Sonderkommission "Rampe" sucht derweil weiterhin nach der Mutter des Opfers. Die 51-Jährige könnte eine wichtige Zeugin sein, weil sie womöglich die letzte gewesen ist, die Kontakt zu ihrer Tochter gehabt habe. Beide waren verschwunden und wurden von der Polizei gesucht. Zuletzt soll die Tote mit ihrer Mutter sowie ihrer Tochter unterwegs gewesen sein.
27-Jährige starb durch Fremdeinwirkung
Ein Passant hatte die tote Frau am vergangenen Donnerstag nahe dem Rheinufer an einer sogenannten NATO-Rampe entdeckt. Sie war nach Polizeiangaben mit ihrem Baby und ihrer Mutter in einer Flüchtlingsunterkunft im Rhein-Neckar-Kreis untergebracht gewesen. Nach einer Obduktion stand fest, dass die 27-Jährige durch äußere Gewalteinwirkung starb. Zum möglichen Ablauf der Tat oder zu einer möglichen Tatwaffe machte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft zunächst keine Angaben.
Die Umgebung des Tatorts am Rheinufer wurde laut Polizei auch mit Spürhunden abgesucht, um "eventuelle Tatmittel" zu finden. 60 Polizistinnen und Polizisten arbeiten aktuell an dem Fall. Auch eine mysteriöse Feuerstelle in der Nähe des Auffindeorts der Leiche war den Ermittlern aufgefallen. Ob diese jedoch mit dem gewaltsamen Tod der Frau zusammenhing, war zunächst unklar.
Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP