Trotz drohenden Neuschnees Frühlings-Durchbruch in Deutschland naht
25.02.2025, 14:54 Uhr Artikel anhören
Zum zweiten März-Wochenende könnte es bereits in Richtung 20 Grad gehen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach dem sehr milden Wochenende mit fast 20 Grad droht noch einmal die Abkühlung. In den Alpen und im Mittelgebirge könnte es sogar abermals schneien. Langfristig lässt sich aber der Frühling bereits blicken - mit Nässe und milden Temperaturen.
ntv.de: Karneval steht vor der Tür. Für einige von uns die tollste Zeit des Jahres, andere zieht es traditionell in die Skigebiete. Welche Aussichten erwarten die Skifans in Sachen Schnee?
Björn Alexander: Aufgrund der relativ niederschlagsarmen Zeiten in den Alpen im Januar und Februar ist die Schneedecke in vielen Skigebieten leider ziemlich unterdurchschnittlich. Was allerdings nicht heißen soll, dass das Skivergnügen in diesem Jahr ausfallen muss. Insbesondere in den höher gelegenen Regionen sowie bei künstlicher Beschneiung schaut es dennoch ganz gut aus. Das gilt sogar in den Mittelgebirgsbereichen, wo Frau Holle durch Kunstschnee unterstützt werden konnte, wie im Sauerland. Zudem wird es wieder kälter, sodass auch Neuschnee folgen wird.
Will es der Winter nochmals wissen?
Zumindest wird die ganz milde Luft, die uns zur Einstimmung aufs letzte Wochenende Spitzen bis 19 Grad und damit die wärmste Phase des Jahres bisher gebracht hat, jetzt abgedrängt und wir schippern wieder in normaleren Fahrwassern.
Was heißt das konkret?
Unter Tiefdruckeinfluss erreichen die Spitzenwerte zunächst nur noch 4 bis um die 10 Grad und mit der Wetterberuhigung zum Wochenende kehrt nachts sogar verbreitet der Frost zurück.
Wie viel Schnee wird dabei fallen?
In den Staulagen der Mittelgebirge sind - je nach Wettermodell und bis einschließlich Freitag - zum Teil 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee drin. Die Alpen können sich mitunter auch auf über 20 Zentimeter einstellen.
Gibt es auch in den tieferen Lagen wieder Flocken?
Manche Wettercomputer spekulieren darauf. Die Mengen werden aber, ähnlich wie die betroffenen Regionen, sehr übersichtlich sein.
Was erwartet uns ansonsten beim Deutschlandwetter?
Nach Tief "Paul" sind nun die Tiefs "Quincy" und "Rainer" an der Reihe - mit dementsprechend wechselhaften bis nassen Aussichten. Das mag zwar nerven, ist aber in Anbetracht des trockenen Februars durchaus relevant. Schließlich steuern wir aufs durstige Frühjahr zu und somit brauchen die Böden und das Grundwasser noch mehr Grundlage für die Vegetation, die es im Laufe des März zusehends ins Blühgeschäft ziehen wird.
Wo wird am meisten fallen?
Den Fokus legt das Gros der Berechnungen derzeit auf einen breiten Streifen vom Südwesten und Westen unseres Landes herüber bis in den Nordosten. Hier liegen die Prognosen bis zum Monatsende verbreitet bei 15 bis 35 Liter je Quadratmeter. Teilweise sind um die 40 bis 50 Liter oder auch mehr denkbar. Wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Februar im Deutschlandmittel um die 50 Liter je Quadratmeter bringt, ist das also eine durchaus beachtliche Summe.
Was verraten uns die Wetterkarten im Detail für die nächsten Tage?
Der Mittwoch verläuft vielfach wechselhaft mit Schauern, die besonders im Bereich Schwarzwald und Alpen in Schnee übergehen. Später wird es von Westen her aber zunehmend sonnig und trocken, während sich der Süden und der Südosten weiterhin trüb und nass zeigen. Das Ganze bei maximal noch 5 bis 11 Grad.
Und am Donnerstag?
Nach einer zum Teil frostigen und dementsprechend glatten Nacht geht es an Weiberfastnacht erneut durchwachsen weiter. Zwar sind die Details noch unsicher, aber nach jetzigem Stand beginnt der Osten freundlich. Derweil sind im Westen und Norden erneut Wolken mit Regen unterwegs, die sich im Tagesverlauf ostwärts verlagern. Insofern können die Karnevalshochburgen im Westen - nebst einzelnen Schauern - später auf mehr Sonne hoffen. Dazu bringen es die Temperaturen auf 4 bis 11 Grad.
Welche Aussichten beschert uns der Freitag?
Nach wie vor unbeständige, mit Schnee im Bergland. Am besten in Sachen Sonne sieht es dabei noch im Westen und Südwesten aus. Die Temperaturen bringen es höchstens auf 3 bis 10 Grad.
Worauf können wir uns am Wochenende einstellen?
Von Westen her macht sich erneut ein Hoch für unser Wetter stark. Damit dürfte die Westhälfte im Sonnenvorteil bleiben. Der Osten muss indes noch mit mehr Wolken rechnen. Dazu ist es nachts gerne mal frostig. Tagsüber wird es ein wenig milder bei 3 bis 11 Grad am Samstag und 4 bis 12 Grad am Sonntag.
Bleibt der Trend zur leichten Erwärmung nächste Woche bestehen?
Derzeit sieht es so aus. Das heißt, dass es bis zum Mittwoch meistens wieder in den zweistelligen Bereich geht. Spitzen um die 15 Grad wären dann im Westen abermals nicht auszuschließen. Zumal die Vorhersagen auf eine Fortdauer des Hochdruckeinflusses und damit auf trockene und gebietsweise sonnige Aussichten setzen.
Der Startschuss für den Durchbruch des Frühlings?
Die Chancen stehen insgesamt gut. Das gilt einerseits mit dem Blick auf die klassischen Wettermodelle, die zwar einerseits auch noch kühlere Abschnitte in den weiteren Märztrend einbetten. Andererseits gibt es aber auch Ansätze, die uns zum zweiten Märzwochenende teils Temperaturen in Richtung 20 Grad-Marke kredenzen. Unterstützt werden die milden bis warmen Varianten außerdem von der experimentellen Langfristvorhersage, die den März insgesamt überdurchschnittlich warm und recht trocken bewerten. Sprich: Vieles deutet momentan auf eine Fortdauer der milden und wiederholt von Hochdruckgebieten dominierten Wetterlagen hin. Auch wenn sich ein Rückfall bis hin zum sogenannten Märzwinter leider nicht ausschließen lässt.
Quelle: ntv.de