Kuba dritten Tag ohne Strom Führung in Havanna droht Unruhestiftern deutlich
21.10.2024, 08:24 Uhr Artikel anhören
Auf Kuba geht mit Hurrikan "Oscar" ein starkes Unwetter einher.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Hurrikan "Oscar" trifft am Abend auf Kuba und wirbelt Wellen meterhoch auf. Parallel sorgen Gewitter für Überschwemmungen, während der Stromausfall den dritten Tag in Folge andauert. Der Staatschef warnt die Kubaner vor Unruhen.
"Oscar" hat auf Kuba für schwere Niederschläge und starke Winde gesorgt. Der Sturm traf am Abend unweit der Stadt Baracoa in der Provinz Guantanamo als Hurrikan der Kategorie 1 auf Land - mit maximalen anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde, wie das nationale Hurrikanzentrum der USA mitteilte.
In niedrig gelegenen Gebieten in den östlichen Provinzen Kubas wurden Gewitter und mäßige Überschwemmungen gemeldet. Kubanische Medien berichteten, dass Wellen von zwei Metern Höhe auf die Küste trafen. Hauswände und Dächer in Baracoa seien beschädigt worden. In der Nacht schwächte sich "Oscar" dann zum Tropensturm mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten bis 110 Kilometer pro Stunde ab. Zuvor hatte er die Bahamas gestreift, deren zentrale Teile er am Dienstag erreichen sollte.
Es wird erwartet, dass der Sturm die Nacht hindurch und am Morgen den Osten des Landes durchzieht. Bis Mittwochmorgen wird teils starker Regen vorhergesagt. Eine Sturmflut von fast einem Meter Höhe in einigen Gebieten Nordkubas sei möglich, erklärte das US-Hurrikanzentrum.
Kuba weiterhin ohne Strom
Der Inselstaat ist bereits den dritten Tag infolge ohne Strom. Das Netz war am Freitag zusammengebrochen, nachdem das größte der acht baufälligen Kohlekraftwerke der Insel unerwartet abgeschaltet worden war. Mit Blick auf die Stromausfälle erklärte Präsident Miguel Díaz-Canel, die Regierung werde keine Unruhen dulden.
Einige Leute hätten am Samstag versucht, "die öffentliche Ordnung zu stören". Die Regierung werde gegen die Verantwortlichen "streng vorgehen", erklärte er. Energieminister Vicente de la O Levy verkündete am Sonntag vor Journalisten, die Stromversorgung werde für die meisten Kubaner bis Montagabend wiederhergestellt. "Der letzte Kunde wird wahrscheinlich am Dienstag wieder Strom haben", fügte er hinzu.
Kuba erlebt derzeit seine schlimmste Wirtschaftskrise seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, seines ehemals wichtigsten Verbündeten. Eine hohe Inflation sowie Lebensmittel- und Medikamentenknappheit machen der Bevölkerung zu schaffen.
Quelle: ntv.de, mpa/AP/AFP