Tragische Einsatzfahrt in Kassel Fünfjähriger stirbt nach Unfall mit Streifenwagen
24.07.2024, 08:08 Uhr Artikel anhören
Die Beamten waren mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs.
(Foto: Jens Büttner/dpa)
Ein Polizeiauto rast mit Blaulicht und Martinshorn durch Kassel. In dem Moment will ein fünfjähriger Junge die Straße überqueren. Der Junge wird erfasst und stirbt.
Ein fünfjähriger Junge wird bei einer Einsatzfahrt in Kassel von einem Streifenwagen erfasst und tödlich verletzt. Nun ermittelt das Hessische Landeskriminalamt, wie es zu dem tragischen Unfall kommen konnte und ob das Kind allein unterwegs war. Die Behörde führe die Untersuchungen aufgrund der schwerwiegenden Folgen, teilte die Polizei mit.
Der Polizeimeldung zufolge wollte der in Kassel wohnende Junge im Haltestellenbereich Wiener Straße die Holländische Straße überqueren, als der Unfall geschah. Das Polizeiauto war mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn unterwegs. Bei dem Zusammenstoß wurde das Kind schwer verletzt. Rettungskräfte versorgten den Jungen am Unfallort und brachten ihn ins Krankenhaus, wo er noch in der Nacht seinen schweren Verletzungen erlag.
Ein Gutachter wurde zur Rekonstruktion des Unfallgeschehens hinzugezogen. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden.
Unterstützung für Familie des Kindes und Polizeibeamte
Wie die betroffene Familie des Kindes bekämen auch die beteiligten Polizeibeamten Hilfsangebote, sagte der hessische Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jens Mohrherr. "Es gibt ein dienstliches psychosoziales Netzwerk, das nun natürlich aufgespannt ist, um sie zu unterstützen", erklärte er.
"Wenn ein Mensch durch Dienstausübung zu Tode kommt, egal unter welchen Umständen, ist das das absolute Worst-Case-Szenario, das einer Kollegin oder einem Kollegen passieren kann", so Mohrherr. Insbesondere der Fahrer oder die Fahrerin eines Streifenwagens habe "ganz normal im Straßenverkehr, aber auch unter Berücksichtigung der Sonder- und Wegerechte mit Blaulicht und Martinshorn" die Verantwortung zu tragen. "Und dann passiert das Unvorstellbare. Das macht psychisch natürlich erheblich etwas mit den Kolleginnen und Kollegen, die im Wagen gesessen haben."
Quelle: ntv.de, sba/dpa