Extras, die das Leben versüßenFünftklässlerin erfüllt Seniorenwünsche

Es sind oft die kleinen Dinge, die sehr glücklich machen. Diese Erfahrung macht die elfjährige Ruby, als sie im Altersheim rumhängt und dabei von den Wünschen der Senioren erfährt.
Eine Elfjährige aus dem US-Bundesstaat Arkansas ist zur Heldin des Altenheims geworden, in dem ihre Mutter arbeitet. Ruby Kate Chitsey verbrachte dem US-Sender CNN zufolge häufig Zeit an der Arbeitsstelle ihrer Mutter in der 12.000-Einwohner-Stadt Harrison. Besonders in den Sommermonaten saß sie mit den alten Leuten beieinander.
Dabei beobachtete sie, wie eine Frau einem Freund nachsah, der ihren Hund für einen Besuch vorbeigebracht hatte und nun wieder gehen musste. Die Frau, die im Rollstuhl saß, wusste nicht, wann sie ihren Vierbeiner das nächste Mal sehen würde. "Ich konnte ihren Schmerz fühlen", sagte Ruby Kate dem TV-Sender. Einen Hundesitter zu engagieren, der das Tier herbringt, würde Geld kosten. Dieses Geld hatte die Frau aber nicht, verstand die Elfjährige.
Es geht der Seniorin so wie vielen Bewohnern des Altenheims, die kaum mehr als 40 US-Dollar im Monat für persönliche Ausgaben zur Verfügung haben. Also entschloss sich Ruby Kate, die alten Leute nach den drei Dingen zu fragen, die sie sich gerade am meisten wünschen. Die Antworten notierte das Mädchen in einem alten Schulheft.
Geheime Sehnsüchte
Ein Mann wünschte sich eine Hose, die ihm wirklich passt. Ein anderer wollte gern frisches Obst. Viele wollten gern außerhalb des Heims essen, am liebsten Wiener Würstchen. Oder andere Bücher, als sie die Bibliothek des Altenheims hat. Rubys Mutter Amanda Milford Chitsey war von den Wünschen tief berührt. Obwohl sie viele der Bewohner seit 20 Jahren kannte, hatten sie ihr diese nie offenbart.
Um die Wünsche aus dem Schulheft zu erfüllen, startete Ruby ihr Projekt "Three Wishes" mit einem Spendenaufruf. Auf der GoFundMe-Seite erzählte sie von den "Extras, die das Leben versüßen". Innerhalb von zwei Monaten gingen dort über 55.000 US-Dollar ein. Auf Fotos ist zu sehen, wie Ruby damit für glückliche Gesichter sorgt, indem sie Katzenfutter kauft, ein Telefon oder Pommes Frites.
Die Aktion des Mädchens erinnert an die Altersheimbewohner, deren Weihnachtswünsche einer Frau an einem sogenannten Wunschbaum im bayrischen Dachau aufgefallen waren. Dort können Menschen Wünsche äußern, die ihnen Unbekannte dann erfüllen. Auch die Bedürfnisse der deutschen Senioren waren sehr überschaubar: ein Märchenbuch, ein neuer Rasierer, eine DVD.