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"Spot" und "Packbot" legen los Fukushima-Betreiber schickt Roboter zum Aufräumen in Atomreaktor

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Das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi liegt in der Präfektur Fukushima im Nordosten Japans. Vier der sechs Reaktorblöcke wurden im März 2011 zerstört.

Das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi liegt in der Präfektur Fukushima im Nordosten Japans. Vier der sechs Reaktorblöcke wurden im März 2011 zerstört.

(Foto: picture alliance/dpa/kyodo)

Nach einem Tsunami kommt es 2011 in Japan zum schlimmsten Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe. 14 Jahre später beginnt die Bergung verstrahlter Trümmerteile. Das übernehmen allerdings keine Menschen, sondern Roboter. Bis zum vollständigen Rückbau wird es noch Jahrzehnte dauern.

Der Betreiber des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima hat zwei Roboter in einen der beschädigten Reaktoren geschickt, um die Bergung hoch verstrahlter Trümmerteile vorzubereiten. Die Maschinen namens "Spot" und "Packbot" sind in den Reaktor gebracht worden, teilte das Unternehmen Tepco mit. Die Roboter sollen die radioaktive Strahlung messen und Kameraaufnahmen machen. Die anschließende Untersuchung der Proben soll nach Angaben japanischer Medien rund einen Monat in Anspruch nehmen.

Anhand der Ergebnisse will Tepco entscheiden, wie die vollständige Bergung der Brennstofftrümmer aussehen soll. Die Bergung der Abfälle in dem Reaktor, zu denen auch geschmolzene Brennstäbe gehören, werden wegen der hohen Strahlenbelastung als schwierigster Teil des jahrzehntelangen Rückbauprozesses des Atomkraftwerks nach dem Super-GAU im Jahre 2011 gesehen. Tepco hatte bereits in den vergangenen Monaten kleinere Proben mit Hilfe spezieller Roboter entnommen.

Aufräumarbeiten werden noch Jahrzehnte dauern

Mehr als 14 Jahre nach dem verheerenden Atomunfall in Fukushima verbleiben noch etwa 880 Tonnen extrem gefährlichen Materials im Inneren des Atomkraftwerks. Tepco hatte den Beginn der umfassenden Bergungsarbeiten im Juli nach hinten verschoben. Die notwendigen Vorbereitungen würden noch voraussichtlich "12 bis 15 Jahre dauern", hieß es seitens des Betreibers. Damit kann die Bergung nicht vor 2037 beginnen. Zuvor hatte Tepco erklärt, bereits Anfang der 2030er Jahre mit den Arbeiten beginnen zu wollen.

Tepco und die japanische Regierung haben das Ziel ausgegeben, den gesamten Rückbau bis 2051 abgeschlossen zu haben. Tepco räumte am Dienstag ein, dass es "schwierig" sei, dieses Ziel angesichts der längeren Dauer der Vorbereitungsarbeiten zu erreichen. Dennoch strebe der Konzern diesen Zeitplan weiterhin an.

Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem schweren Seebeben am 11. März 2011 von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.

Quelle: ntv.de, bho/AFP

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