Panorama

Vorfall in den Tiroler Alpen Gewaltiger Bergsturz reißt Gipfel des Fluchthorns weg

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Wie auf diesem Bild von 2009 wird das Fluchthorn nie wieder aussehen.

Wie auf diesem Bild von 2009 wird das Fluchthorn nie wieder aussehen.

(Foto: imago stock&people)

Riesige Massen an Gestein und Geröll donnern am Sonntagnachmittag am Fluchthorn-Massiv wie eine Flutwelle talwärts. Wie durch ein Wunder kommen keine Menschen zu Schaden, doch den Südgipfel in seiner bisherigen Höhe gibt es nicht mehr.

In der Nähe der österreichischen Ortschaft Galtür ist es zu einem erheblichen Bergsturz gekommen. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf einen Bergretter lösten sich dabei am Sonntagnachmittag im Silvrettagebirge riesige Gesteinsmassen.

Im Bereich der Nordwestflanke des südlichen Fluchthorns donnerten sie mit voller Wucht über das Hochmoor Breites Wasser in Richtung Jamtalhütte, zitierte der ORF die Beschreibung des Augenzeugen.

Der rund 3400 Meter hohe Südgipfel des Fluchthorn-Massivs sei teilweise weggerissen worden. Auf dem Fluchthorn gebe es nun kein Gipfelkreuz mehr. Man könne in nächster Zeit auch keines mehr aufstellen, sagte der Bergretter. Der Berg sei zu instabil und weiter in Bewegung. Da könnte noch einiges nachkommen, derzeit stehe nur noch ein schmaler Grat. Der Mann war dort mit seiner Frau zu einer Mountainbike-Tour unterwegs und warnte die Kursteilnehmenden in einem nahe gelegenen Ausbildungszentrum für Bergretter.

Auf dem Video des Augenzeugen, das unter anderem die "Tiroler Tageszeitung" veröffentlichte, war zu sehen, wie Geröll und Gestein einer Flutwelle gleich talwärts donnerten. "Es gibt keinen Südgipfel mehr. Der ist weg. Auch das Gipfelkreuz", sagte auch Christian Walter, Obmann der Galtürer Bergrettung, der "Tiroler Tageszeitung". Die Polizei habe anschließend die zwei Kilometer lange Geröll-Lawine nahe der Schweizer Grenze mit einem Helikopter überflogen, berichtete APA weiter. Es gebe keine Hinweise, dass Menschen zu Schaden gekommen seien.

Das sei auch dem Umstand zu verdanken, dass die bei Bergsteigern beliebte Jamtalhütte noch geschlossen ist, heißt es in einheimischen Medien. Die Hütte blieb bei dem Bergsturz ebenfalls unbeschädigt.

Vermutet wird, dass schwindender Permafrost die Ursache für den Bergsturz ist. Aufgrund der frühsommerlichen Temperaturen dürfte der Tauprozess begonnen haben, was dazu führt, dass der Berg an Stabilität verliert. Das Fluchthorn war ursprünglich 3398 Meter hoch. Es wird vermutet, dass es nun um rund 100 Meter niedriger ist.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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