Panorama

Kleiner als ein kleiner Finger"Golden State Killer" wurde wegen Mikropenis gefasst

18.11.2025, 09:54 Uhr
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Joseph James DeAngelo Jr. war früher Polizist. (Foto: picture alliance/AP Photo)

2020 wird Joseph James DeAngelo Jr. wegen mehrerer Morde und zahlreicher Vergewaltigungen zu mehrfach lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte als "Golden State Killer" schreckliche Berühmtheit erlangt. Zum Verhängnis wurde ihm offenbar ein besonders kleiner Körperteil.

Der "Golden State Killer", der zwischen 1975 und 1986 im US-Bundesstaat Kalifornien mindestens 13 Menschen ermordete, wurde möglicherweise nur wegen seines Mikropenis gefasst. Diese These stellt der Bezirksstaatsanwalt von Sacramento, Thien Ho, in einem neuen Buch mit dem Titel "The People vs. the Golden State Killer" auf. Ho zufolge waren es übereinstimmende Beschreibungen des Geschlechtsteils des zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Täters, die die Ermittler dazu brachten, mehrere Verbrechensserien mit demselben Täter in Verbindung zu bringen.

Joseph James DeAngelo Jr. war mehrerer brutaler Verbrechen in Kalifornien verdächtigt und verhaftet worden. Die Polizei glaubte jedoch, dass er auch der damals als "East Area Vergewaltiger" bekannte Täter sein könnte. Mehrere Opfer sowohl von Verbrechen, in denen er bereits Verdächtiger war, als auch von noch ungelösten Verbrechen beschrieben den Täter als jemanden mit einem winzigen Penis.

Da es keine DNA-Spuren gab, die ihn mit diesen Fällen in Verbindung brachten, schreibt Ho: "Ich brauchte Indizienbeweise, die seine Identität bestätigten. Ich musste die extreme Kleinheit seines Penis bestätigen." Polizisten und ein Fotograf wurden beauftragt, Fotos von DeAngelos Genitalien anzufertigen.

"Da ist nichts"

Das habe der Fotograf versucht und sich zwar "dazu hingekniet, aber nach mehreren erfolglosen Versuchen frustriert aufgegeben". Einer der Polizisten habe entnervt gerufen: "Da ist nichts." Der Polizei zufolge war der Penis "kleiner als der Umfang einer Zehn-Cent-Münze und seine Länge entspricht der Spitze Ihres kleinen Fingers". Damit seien die Angaben der Opfer bestätigt worden.

DeAngelo war meist nachts in Häuser in ruhigen Vororten eingedrungen und hatte seine Opfer im Schlaf überrascht. Mit vorgehaltener Waffe vergewaltigte er Frauen und tötete nach langer psychischer und physischer Folter oft beide Partner. Viele Opfer wurden erdrosselt, erschossen oder auf andere gewaltsame Art getötet. Nur wenige entkamen, indem sie Widerstand leisteten.

Der äußerst sadistische und brutale Täter hinterließ zahlreiche DNA-Spuren, die erst Jahrzehnte später zur Identifikation und Festnahme führten. 2020 bekannte sich DeAngelo in 26 Fällen schuldig, darunter auch in den Fällen der Angriffe im East Area. Er wurde zu mehreren aufeinanderfolgenden lebenslangen Freiheitsstrafen ohne Möglichkeit auf Bewährung verurteilt, vermied durch das Geständnis aber die Todesstrafe. Der Verurteilte sei ein "Soziopath in Aktion", hieß es in der Urteilsbegründung, "eine Person ohne Respekt für die Rechte von Menschen, ohne Respekt vor dem Gesetz, ohne Mitgefühl, ohne Empathie und ohne Reue". Die Ermittler gehen davon aus, dass er 13 Menschen ermordete und mindestens 50 vergewaltigte. Er wurde erst im April 2018 gefasst, nachdem er anhand von DNA-Spuren von einem Tatort identifiziert worden war.

Quelle: ntv.de, sba

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