Panorama

Simbabwes First Lady rastet ausGrace Mugabe verprügelt Model mit Kabel

15.08.2017, 21:20 Uhr
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Die First Lady von Simbabwe, Grace Mugabe, gilt als mögliche Nachfolgerin ihres Mannes. (Foto: REUTERS)

Als die Ehefrau von Autokrat Robert Mugabe ihre Söhne besuchen will, trifft sie in deren Hotelzimmer auf ein 20-jähriges Model - und sieht rot. Mit einem Verlängerungskabel geht sie auf die junge Frau los. Doch ob sie für die Gewalttat belangt wird, ist unklar.

Simbabwes First Lady Grace Mugabe soll im Nachbarland Südafrika brutal auf eine junge Frau eingedroschen haben. Nach Angaben des Nachrichtendienstes News24 schlug sie ohne Vorwarnung mit einem Verlängerungskabel auf das 20-jährige südafrikanische Model Gabriella Engels ein und verletzte sie an der Stirn. Auf Polizeifotos ist das Opfer mit einer blutigen Platzwunde zu sehen. Offenbar hatte Mugabe die junge Frau unverhofft in der Hotelsuite ihrer beiden Söhne angetroffen.

Engels sagte der "Zimbabwean Mail", sie habe die beiden Söhne Robert und Chatunga über einen gemeinsamen Freund kennengelernt und sie in ihrem Hotel in Sandton nördlich von Johannesburg besuchen wollen. "Als Grace den Raum betrat, hatte ich keine Ahnung, wer sie ist", erklärte Engels News24. Die 52-jährige First Lady habe ihr vorgeworfen, gemeinsam mit ihren beiden Söhnen in dem Zimmer zu wohnen. "Sie hat immer weiter auf mich eingeschlagen. Ich musste aus dem Zimmer kriechen, bevor ich wegrennen konnte."

Laut Engels schritt keiner der zehn anwesenden Bodyguards ein, als Mugabe die junge Frau derart brutal attackierte. Mitarbeiter des Hotels hätten sie schließlich nach draußen begleitet. Sofort nach dem Vorfall sei die 20-Jährige zur örtlichen Polizeistation gegangen und habe die First Lady anzeigen wollen. Doch ein Polizist habe ihr geraten, sich erst einmal medizinisch versorgen zu lassen. "Da war überall Blut", so Engels. "Auf meinen Armen, in meinem Haar, überall." Am Montag habe sie Mugabe schließlich wegen Körperverletzung angezeigt.

Keine Vernehmung von Mugabe

Laut News24 konnte die Polizei in der südafrikanischen Provinz Gauteng jedoch nicht bestätigen, dass tatsächlich ein Strafverfahren in der Sache eröffnet wurde. Sollten sich die Vorwürfe gegen Mugabe jedoch bestätigen, könnte der 52-Jährigen ein Prozess drohen. Ihre diplomatische Immunität gelte dem Portal zufolge im Ausland nur dann, wenn sie in einer offiziellen Angelegenheit eingereist sei. Doch Medienberichten zufolge war Mugabe nur nach Südafrika gereist, um sich wegen einer Unfallverletzung am Knöchel behandeln zu lassen.

Grace Mugabe gilt als mögliche Nachfolgerin ihres Mannes, Simbabwes autokatischem Langzeit-Präsidenten Robert Mugabe. Der südafrikanische Sicherheitsminister Fikile Mbalula hatte zunächst signalisiert, Mugabe werde sich in Johannesburg einer Polizeivernehmung stellen. Ein Polizeisprecher sagt aber, dazu sei es nicht gekommen. Engels sagte, sie versuche, mit dem Erlebten umzugehen. "Aber ich bin ein Model, und mit dieser Narbe in meinem Gesicht ist meine Karriere ruiniert."

Quelle: jug/dpa

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