Blutspende gibt Hinweis Grazer Klinik vertauscht Babys - Fall nach Jahrzehnten geklärt
07.10.2025, 07:35 Uhr Artikel anhören
Die beiden Mädchen wurden Ende 1990 kurz nach ihrer Geburt vertauscht. (Symbolbild)
(Foto: picture alliance / dpa)
Ende 1990 kommt es in einem österreichischen Krankenhaus zu einem folgenschweren Fehler: Das Klinikpersonal verwechselt zwei Frühchen. Die beiden Mädchen wachsen mit vertauschten Identitäten auf - bis ein DNA-Test 35 Jahre später zur Wahrheit führt.
Die Verwechslung zweier Babys in einer österreichischen Klinik ist dank eines DNA-Tests nach knapp 35 Jahren geklärt worden. Die beiden mittlerweile erwachsenen Frauen haben einander vor wenigen Wochen kennengelernt und ihre leiblichen Eltern getroffen, wie sie dem Sender ORF sagten.
Die beiden Mädchen kamen Ende Oktober 1990 in der südlichen Stadt Graz auf die Welt. Als Frühchen verbrachten sie die erste Zeit nicht bei ihren Müttern, sondern in Brutkästen und Wärmebetten, hieß es in der "Kronen Zeitung". Das Krankenhaus bestätigte die Verwechslung und die Aufklärung des Falles. "Wir bedauern zutiefst, dass es damals zu diesem Fehler gekommen ist", sagte der Betriebsdirektor in einer Stellungnahme.
Eine der zwei Betroffenen hatte bereits vor Jahren durch eine Blutspende erfahren, dass sie aufgrund ihrer Blutgruppe nicht die leibliche Tochter des Paares ist, das sie großgezogen hatte. Doch die biologischen Eltern und das zweite vertauschte Kind konnten nicht ermittelt werden - trotz Recherchen der Klinik und eines öffentlichen Aufrufs im Jahr 2016.
"Gruselig und gleichzeitig schön"
Die andere Betroffene erfuhr erst vor einigen Wochen von der Verwechslung. Im Zuge einer Schwangerschaft hatte auch sie ihre wahre Blutgruppe herausgefunden und war danach auf den ungeklärten Fall der vertauschten Babys gestoßen, wie der ORF berichtete. Sie habe erst Kontakt mit der anderen Frau aufgenommen und dann durch einen DNA-Test Gewissheit erhalten, hieß es.
Es fühle sich an, als ob sie seit 35 Jahren eine Schwester habe, sagte die Frau, die erst seit Kurzem weiß, dass sie verwechselt worden war. "Es ist gruselig und gleichzeitig schön", sagte sie dem ORF nach ihrem ersten Treffen mit dem anderen Tausch-Kind. "Es ist einfach ein unbeschreiblich gutes Gefühl", sagte die andere.
Quelle: ntv.de, spl/dpa