Panorama

Giftige Gase in Berliner BetriebGroßeinsatz nach Feuer in Fabrik dauert an

12.02.2021, 10:49 Uhr
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In der Nacht gerät die Halle eines mit Chemikalien arbeitenden Betriebs am Berliner Stadtrand in Brand. Noch immer sind Dutzende Einsatzkräfte mit der komplizierten Löschung beschäftigt. Anwohner müssen evakuiert werden. Es droht weiterhin der Austritt gefährlicher Stoffe.

Nach einem Brand in einem metallverarbeitenden Betrieb dauern die Löscharbeiten in Berlin weiter an. Wie die Feuerwehr am Morgen mitteilte, waren rund 100 Einsatzkräfte vor Ort. Die Arbeiten sollen voraussichtlich den ganzen Tag andauern. In der Nacht waren Bäder mit Chemikalien einer Galvanik-Fabrik im Ortsteil Marienfelde in Brand geraten. Durch den Austritt gefährlicher Stoffe bestehe weiterhin Gefahr, sagte ein Sprecher.

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Die Einsatzkräfte bauen ein Dekontaminationszelt auf. (Foto: picture alliance/dpa)

Die Feuerwehr müsse mit besonderer Vorsicht löschen, hieß es. Ein Großbrand mit solchen Mengen an Gefahrstoffen sei "nicht alltäglich für die Berliner Feuerwehr", so der Sprecher. Messungen zufolge sei der entstehende Rauch trotz des beißenden Geruchs nicht gesundheitsgefährdend. Die Anwohner wurden jedoch dazu aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Klimaanlagen sollten ausgeschaltet werden. Betroffen sei ein Umkreis von etwa drei Kilometern rund um den Brandort, teilte die Feuerwehr mit.

Chemikalien mit Gefahrenpotenzial

"Das Feuer geht von einem Chemie-Bad ins nächste über", sagte ein Feuerwehrsprecher dem "Tagesspiegel". Der Einsatz sei besonders gefährlich, da in der Fabrikhalle giftige Gase entstehen oder verschiedene Chemikalien reagieren könnten. Eine Explosion habe es aber nicht gegeben. Nach Angaben der Feuerwehr brannten zunächst 2000 Quadratmeter der rund 5000 Quadratmeter großen Halle. Trotz der Löscharbeiten breitete sich das Feuer aber auf die gesamte Produktionshalle aus.

Die Geruchsbelästigung hält weiterhin an, meldete die Berliner Feuerwehr. Das Technische Hilfswerk befindet sich unterstützend vor Ort, um mit Sandsäcken zu verhindern, dass verunreinigtes Wasser austritt. Rund 50 Anwohner wurden in einem Hotel untergebracht und werden dort vom Deutschen Roten Kreuz versorgt, schrieb der Landesverband auf Twitter.

Zwischenzeitlich waren rund 170 Einsatzkräfte vor Ort. Ein Mitarbeiter eines Energieversorgungsunternehmens wurde bei seiner Arbeit vor Ort leicht verletzt. Die Ermittlung der Brandursache sei Aufgabe der Polizei, sagte der Feuerwehrsprecher. Diese dürfe das Gelände aber nicht betreten, bis der Brand endgültig gelöscht sei.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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