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GdP weist Vorwurf zurück Gruppenvergewaltigung im Görlitzer Park - Polizei ermittelt

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Zuständig für den Fall ist die Ermittlungsgruppe "Calor" des Landeskriminalamts.

Zuständig für den Fall ist die Ermittlungsgruppe "Calor" des Landeskriminalamts.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Im Berliner Görlitzer Park soll im Juni eine Gruppe von Männern eine Frau vor den Augen ihres Freundes vergewaltigt haben. Im Anschluss sollen die mutmaßlichen Täter geflüchtet sein. Details zur Tat wollen die Staatsanwaltschaft und die Polizei nicht bekannt geben.

Im Görlitzer-Park in Berlin-Kreuzberg ist es im Juni dieses Jahres zu einer Gruppenvergewaltigung gekommen. Bei der Polizei ist wegen des Vorfalls ein Verfahren anhängig. Das bestätigte eine Polizeisprecherin dem "Tagesspiegel".

Laut übereinstimmenden Medienberichten ist in den frühen Morgenstunden eines Juni-Tages ein Pärchen zunächst von einer Männer-Gruppe überfallen und ausgeraubt worden. Danach vergewaltigten sie die Frau. Im Anschluss sollen die Täter geflüchtet sein. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten die Tat nicht öffentlich gemacht. Details zur Tat will die Staatsanwaltschaft auch weiterhin nicht nennen. "Zum Schutze der laufenden Ermittlungen und auch der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen können wir keine Angaben zu dem Verfahren machen", erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft.

Den Vorwurf, die Öffentlichkeit nicht informiert zu haben, wies die Gewerkschaft der Polizei inzwischen zurück. Natürlich verstehe man die Diskussion, denn es sei für die Menschen in der Stadt von Bedeutung, wenn es an einem öffentlichen Ort zu einer Häufung an derart schweren Straftaten komme. Aber die Polizei müsse bei der Kommunikation auch immer daran denken, Ermittlungen nicht zu gefährden, sagte der Berliner Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, Stephan Weh. Im aktuellen Fall könne man angesichts der ersten Festnahmen schon festhalten, dass die besonnene und zurückhaltende Herangehensweise Früchte trage, so Weh. "Man darf zudem nicht vergessen, dass es vor allem auch darum geht, die Betroffenen zu schützen. Wer Opfer einer solchen Straftat wird, trägt auch massive psychische Verletzungen davon. Durch Veröffentlichungen können zusätzliche traumatische Belastungen entstehen", so Weh weiter.

Mit Blick auf den Kriminalitäts-Hotspot Görlitzer Park weise die Gewerkschaft zudem seit Jahren darauf hin, dass man mit städtebaulicher Kriminalprävention, zum Beispiel mehr Licht, Gegebenheiten verbessern könne, sagte Weh. Hier sei der Bezirk in der Verantwortung und sollte "angesichts der anhaltenden hohen Kriminalitätsbelastung auch irgendwann mal über Maßnahmen wie Sicherheitsdienste nachdenken, da der Ruf nach mehr Polizeipräsenz zur Prävention in dieser Stadt zwar oftmals zu hören ist, das beim Blick auf die vielen Aufgaben aber personell nicht gewährleistet werden kann", so der GdP-Landeschef.

Fünf Sexualdelikte im Görlitzer Park alleine im Juni

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres ist es im Görlitzer Park bereits zu acht Fällen von sexueller Nötigung und sexuellen Übergriffen gekommen. Das ergab eine Anfrage der Linken-Politiker Niklas Schrader und Ferat Koçak im Berliner Abgeordnetenhaus. Auffällig dabei: Allein fünf Delikte trugen sich demnach im Juni zu. Außerdem soll es zu 13 Fällen von weiteren Sexualdelikten gekommen sein, davon ereigneten sich sechs im Juni.

Zuständig für den Fall ist die Ermittlungsgruppe "Calor" des Landeskriminalamts. Diese wurde bereits im Juni nach Sexualstraftaten am Berliner Schlachtensee gegründet. In der Nacht vom 9. auf den 10. sollen vier Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren eine junge Frau vergewaltigt haben. Einen Zusammenhang zwischen der Tat am Schlachtensee und der im Görlitzer Park soll es laut einer Polizeisprecherin allerdings nicht geben. Die Sachverhalte seien völlig anders gelagert. Die Ermittlungsgruppe kümmere sich deshalb um den Fall, um die Ermittlungen konzentriert und zügig angehen zu können.

Quelle: ntv.de, jki

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