Tropensturm kündigt sich an Haiti: Zahl der Erdbebenopfer steigt mehr als 1400
15.08.2021, 19:01 Uhr
Wie viele Tote finden die Rettungskräfte noch in den Trümmern? Auf Haiti steigen die Todeszahlen nach dem schweren Erdbeben am Samstag binnen 24 Stunden rasant. Nun rollt ein Tropensturm auf den bitterarmen Karibikstaat zu.
Nach dem schweren Erdbeben in Haiti ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 1400 gestiegen. Die Zahl der Menschen, die bei dem Erdstoß der Stärke 7,2 am Samstag verletzt wurden, stieg demnach von mindestens 2800 auf mehr als 6900 an.
Die Erschütterungen haben auf dem Inselstaat schwere Schäden angerichtet. Unzählige Gebäude stürzten ein, darunter ein mehrstöckiges Hotel in der Stadt Les Cayes. Der bitterarme und politisch instabile Karibikstaat ist mit der Katastrophe überfordert. Weiteres Ungemach droht durch den herannahenden Tropensturm "Grace". Er soll am Montagabend mit heftigen Regenfällen auf Land treffen und dürfte die Rettungs- und Sucharbeiten zusätzlich erschweren.
Bundeskanzlerin Angela Merkel drückte den Menschen ihr "tief empfundenes Beileid" aus. "Mein besonderes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und all jenen, die ihr Hab und Gut verloren haben. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung", hieß es in einer Mitteilung.
UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, er habe mit großer Betroffenheit von den tragischen Verlusten an Menschenleben und Verletzungen erfahren. Die Vereinten Nationen unterstützten die Bemühungen der Regierung, den von dem Erdbeben Betroffenen zu helfen.
Erinnerungen an 2010
Auch Papst Franziskus äußerte Anteilnahme: "Ich möchte meine Nähe zu diesen liebenswerten Einwohnern zum Ausdruck bringen, die so hart von dem Erdbeben getroffen wurden", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche nach dem traditionellen Angelus-Gebet in Rom.
Das Erdbeben, dessen Stärke die US-Behörde USGS mit 7,2 angab, ereignete sich am Samstagmorgen gegen 8.30 Uhr nahe der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud im Süden Haitis in einer Tiefe von rund zehn Kilometern.
Die Ereignisse wecken Erinnerungen an das verheerende Erdbeben im Jahr 2010: Damals waren mehr als 220.000 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 300.000 wurden verletzt, über eine Million Menschen verloren ihr Zuhause.
Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa