Haspa-Angestellten angeschossen Hamburger Bankräuber ist weiter flüchtig
13.01.2017, 04:29 Uhr
Obwohl die Mitarbeiter einer Hamburger Sparkasse den Forderungen eines bewaffneten Mannes nachkommen und dem Bankräuber eine unbekannte Summe übergeben, schießt der kurzerhand einen der Angestellten nieder und flüchtet. Die Großfahndung läuft.
Am Morgen nach dem Banküberfall in Hamburg-Altona ist der Täter weiter auf der Flucht. "Leider gibt es keine Lageveränderung", sagte ein Sprecher des Lagezentrums am frühen Freitagmorgen. Die Polizei fahnde weiter nach dem flüchtigen Mann. Bei dem Überfall war ein Bankangestellter angeschossen und schwer verletzt worden. Ein maskierter Mann habe um 17.53 Uhr die Filiale der Hamburger Sparkasse (Haspa) betreten und mit vorgehaltener Schusswaffe vom Kassierer Geld gefordert, sagte Polizeisprecher Timo Zill.
Als er das Geld übernahm, habe der Räuber die Waffe kurz aus der Hand gelegt, teilte die Polizei am späteren Abend mit. Unmittelbar danach habe er die Waffe wieder ergriffen und sofort einen Schuss auf einen weiteren, 45 Jahre alten Angestellten abgegeben. "Das ist ein sehr brutales Vorgehen", sagte Zill. "Das ist sehr ungewöhnlich." Wie viel Geld der Täter bekam, war zunächst unklar. Der angeschossene Angestellte wurde noch am Abend notoperiert. "Es besteht keine Lebensgefahr", sagte eine Polizeisprecherin gegen 21 Uhr.
Mit dem 3-D-Scanner zur Tatortanalyse
Der mit einer schwarzen Sturmhaube maskierte Täter, der eine grüne Kapuzenjacke und eine beigefarbene Hose trug, sei mit dem Fahrrad geflüchtet, sagte Zill. Die Mordkommission ermittele, das Landeskriminalamt sei hinzuzogen worden. Zum Zeitpunkt des Überfalls waren weitere Haspa-Mitarbeiter und Kunden in der Bank. Sie erlitten nach Medienberichten einen Schock und wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut. Der Tatort wurde abgesperrt.
Die Polizei befragte noch am Abend Kunden und Angestellte als Zeugen, wertete Videomaterial aus und setzte auch Spürhund "Trude" sowie einen 3D-Scanner zur Tatortanalyse ein. Zudem fahndeten die Beamten mit mehreren Streifenwagen nach dem Täter.
Dieselbe Filiale in der Holstenstraße im Stadtteil Altona war bereits Ende Juni 2014 überfallen worden. Damals hatte ein maskierter Mann die Angestellten der Sparkasse mit einer Schusswaffe bedroht, ehe er ohne Beute flüchtete. Parallelen der beiden Taten würden überprüft, sagte Zill.
Quelle: ntv.de, jve/dpa