Panorama

Erst Hitze, dann UnwetterHeftige Gewitter breiten sich aus

31.05.2018, 19:01 Uhr
imago83447911h
An vielen Orten wird der "Sommeranfang" gewittrig. (Foto: imago/Gottfried Czepluch)

Mit der brütenden Hitze kommt erneut eine heftige Gewitterlage auf Deutschland zu. Vor allem NRW, Hessen und der Südwesten müssen sich auf extremes Unwetter einstellen, vielerorts könnten die Keller vollaufen. Auch Samstag könnte es Unwetter geben.

Mit der brütenden Hitze kommt erneut eine heftige Gewitterlage auf Deutschland zu. Vor allem NRW, Hessen und der Südwesten müssen sich auf extremes Unwetter einstellen, vielerorts könnten die Keller vollaufen. Auch Samstag könnte es Unwetter geben.

Wie sieht es derzeit in der Wetterküche aus?

Am Freitag, dem meteorologischen Sommerbeginn, bahnt sich eine äußerst brisante Gewitterlage an. Zwar gehen die Meinungen der Wettermodelle über die Details - selbst so kurz vor dem Ereignis - noch stark auseinander. Fest steht aber: das Unwetterpotenzial dieser Situation ist enorm.

Was lässt sich denn schon sicher sagen?

Auch heute Abend drohen bis in die Nacht hinein kräftige Gewitter. Hauptsächlich betroffen ist der Bereich vom Emsland über Ostwestfalen, Hessen bis nach Sachsen. Aber auch sonst sind einzelne Gewitter nicht auszuschließen. Diese Gewitter klingen im Laufe der Nacht aber ab. Gleichzeitig nähert sich von Frankreich her ein massives Gewittertief und mischt unsere sowieso schon gewitteranfällige Luft nochmal ordentlich auf.

Das klingt nicht gut.

Das ist es leider auch nicht. Denn hierbei wird sich im Südwesten unseres Landes ein größeres Gewittergebiet - ein sogenannter Gewittercluster - ausbilden. Und der bringt vom Abend bis in die Nacht hinein bevorzugt in Baden-Württemberg Unwetter mit Hagel und Platzregen mit Überflutungsgefahr.

Wohin bewegt sich das Monstergewitter anschließend?

Im Laufe der Nacht zieht der Cluster über das Saarland und Rheinland-Pfalz nordwärts und erreicht am Freitagvormittag auch Nordrhein-Westfalen. In diesem zeitlichen Rahmen liegen dann allerdings schon so große Unterschiede bei den einzelnen Wettermodellen vor, dass sich kaum etwas über die genaue Lage und die Intensität des Gewitters sagen lässt. Im schlimmsten Fall droht jedoch intensiver Starkregen mit massiver Überflutungsgefahr. Das gilt für den ganzen Westen rund um Nordrhein-Westfalen und später auch in Niedersachsen.

Bleibt es denn in den anderen Bundesländern ruhiger?

Hier sehe ich eigentlich nur zwei Bereiche. Einerseits den Südwesten - nämlich nach Abzug des nächtlichen Gewitterclusters. Andererseits den äußersten Norden und Nordosten. In allen anderen Regionen ist das Unwetterpotenzial hingegen ebenfalls groß. Und das liegt an den eher punktuellen Gewittern, die sich in der schwül-warmen und dementsprechend explosiven Luft bilden können.

Welche Gefahren sind zu erwarten?

Da die Strömung nach wie vor eher schwach und damit auch die Zuggeschwindkeit langsam ist, würde ich die Hauptgefahren vor allem beim Starkregen und beim Hagel sehen. Auch größere Hagelschichten, wie wir sie zuletzt ja schon mal häufiger hatten, sind weiterhin denkbar. Ebenfalls nicht auszuschließen sind natürlich Sturmböen. Die größten Unwetterschwerpunkte würde ich - aus heutiger Sicht - von NRW und Niedersachsen über Hessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt bis nach Brandenburg sehen.

Und wahrscheinlich bleibt es auch wieder so drückend, oder?

Leider schon. Besonders in der Gewitterluft bei Spitzenwerten zwischen 21 und 33 Grad. Der Hitzepol liegt dabei ganz im Osten, während die Temperaturen im Westen schon mal deutlich runter gehen. Dort werden es im Regen nämlich nicht mehr als 21 bis 24 Grad.

Wird denn wenigstens das Wochenende ruhiger?

Am Samstag drohen stellenweise nochmals kräftigere Gewitter, zum Sonntag sollte es dann aber insgesamt ruhiger und freundlich bis sonnig weitergehen. Dazu bringen es die Temperaturen auf eine Spanne von um die 20 bis knapp 30 Grad. Und ähnlich geht es auch in der nächsten Woche weiter.

GewitterExtremwetterWetter