Panorama

Vorwürfe gegen zweite Frau Maike Helmut Kohls Sohn empört sich über "ungepflegtes Grab"

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Auch vor zwei Jahren war das Holzkreuz auf dem Grab des früheren Kanzlers zugewachsen.

Auch vor zwei Jahren war das Holzkreuz auf dem Grab des früheren Kanzlers zugewachsen.

(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

Einen Grabstein hat Helmut Kohls letzte Ruhestätte nicht - für Sohn Walter ein Unding. Der zweiten Ehefrau seines Vaters, Maike Kohl-Richter, wirft er vor, das Grab zu verschandeln. Auch Bürger sollen kopfschüttelnd davorstehen.

Der Zustand des Grabs seines Vaters scheint Walter Kohl nicht loszulassen. Dass es auch sieben Jahre nach Helmut Kohls Tod keinen Grabstein hat, nennt der Sohn "beschämend": "Besucher sehen heute ein zugewuchertes, ungepflegtes Grab mit einem lieblosen Holzkreuz, auf dem der Lack abbröckelt", sagte er der "Bild"-Zeitung. Ihm und seinem Bruder Peter seien aber rechtlich die Hände gebunden. "Sonst sähe das Grab anders aus. Insgesamt empfinde ich den Zustand des Grabes unseres Vaters als empörend."

Auch der Zaun vor dem Grab in Speyer sei dem ehemaligen Bundeskanzler unwürdig. "Es ist absurd, dass ausgerechnet das Grab eines Mannes, der wesentlich zum Mauerfall und zur europäischen Einigung beigetragen hat, durch die Willkür einer Person so verschandelt wird." Gemeint ist Helmut Kohls zweite Ehefrau Maike Kohl-Richter.

Nach Darstellung von Helmut Kohls früherem Fahrer Ecki Seeber ist Walter Kohl nicht allein mit seiner Kritik. Bei seinen monatlichen Besuchen am Grab rede er jedes Mal mit Bürgern, "die kopfschüttelnd davorstehen und sich aufregen", berichtete Seeber der Zeitung. "Über den Zaun und das Kreuz und die Tatsache, dass ein ehemaliger Bundeskanzler noch nicht mal einen Grabstein hat."

CDU-Generalsekretär zeigt sich traurig

Auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagte der Zeitung: "Helmut Kohl hat sich um unser Land in einzigartiger Weise verdient gemacht. Umso trauriger ist es, dass sein Grab in so einem ungepflegten Zustand ist. Ich würde mir wünschen, dass seine Grabstätte in einen würdigen Zustand versetzt wird."

Walter Kohl hatte sich von Anfang an unglücklich über das Grab seines Vaters gezeigt. "Ich glaube, mein Vater wäre entsetzt, wenn er sein eigenes Grab sehen könnte", hatte er bereits acht Monate nach dessen Tod gesagt. Helmut Kohl war am 16. Juni 2017 im Alter von 87 Jahren in seinem Haus in Ludwigshafen-Oggersheim gestorben. Auf seinen eigenen Wunsch hin war er im etwa 20 Kilometer entfernten Speyer beerdigt worden.

Zwischen Maike Kohl-Richter und den Söhnen des CDU-Politikers herrscht schon lange Streit. Sie warf den beiden vor, die Vater-Sohn-Beziehung zum "Geschäftsmodell" gemacht und den Weg in die Medien gesucht zu haben. Der Alleinerbin wiederum wird vorgeworfen, für die Entfernung ihres Mannes von seinen Söhnen verantwortlich zu sein. Die beiden Brüder waren nicht zur Beerdigung ihres Vaters gekommen.

Quelle: ntv.de, chl

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