Nach Einbruch in Zoll-Tresor Hinweise auf Millionen-Diebe eingegangen
12.11.2020, 11:15 Uhr
Die Täter bohrten ein Loch in die Tresorwand des Zollamts in Emmerich am Niederrhein.
(Foto: picture alliance/dpa)
Anfang des Monats brechen vier Männer beim Zoll ein und stehlen 6,5 Millionen Euro aus dem Tresorraum. Seither sind die Täter flüchtig. Nach einem Fahndungsaufruf gehen jetzt aber bei der Polizei viele Hinweise auf die Diebe ein.
Nach dem Fahndungsaufruf im Fall des spektakulären Millionen-Diebstahls aus dem Tresorraum des Emmericher Zollamtes sind bei der Polizei "zahlreiche Hinweise" eingegangen. Sie seien aus dem ganzen Bundesgebiet gekommen. Teilweise gebe es dadurch neue Ermittlungsansätze, sagte Oberstaatsanwalt Günter Neifer. Ob eine heiße Spur darunter ist, bleibe abzuwarten. Auch am Tatort werde weiterhin ermittelt, sagte Neifer. "Es werden weitere kriminaltechnische Untersuchungen dort angestellt." Hierfür sei auch ein Gutachter vom Landeskriminalamt hinzugezogen worden.
Drei Männer waren am Sonntag, dem 1. November, mit schwerem Gerät in den Tresorraum des Zollamtes eingedrungen. Ein vierter Mann stand Schmiere. Die vier entkamen mit 6,5 Millionen Euro Bargeld. Die Ermittlungsbehörden hatten am Mittwoch Einzelheiten der Tat und Fahndungsfotos des vierten Mannes veröffentlicht.
Bargeldsicherstellungen der Staatsanwaltschaft
Von den 6,5 Millionen Euro seien 3,7 Millionen für die Staatsanwaltschaft verwahrt worden, sagte Neifer weiter. Die Gelder rührten aus sogenannten Bargeldsicherstellungen, die in diesem Jahr bei Überprüfungen des grenzüberschreitenden Fahrzeugverkehrs durch den Zoll erfolgt seien. Emmerich liegt in unmittelbarer Grenznähe, die Staatsanwaltschaft Kleve ist für Delikte im Grenzgebiet zuständig. Das könnten Drogengelder, Schwarzgeld oder aus anderen Gründen verdächtige hohe Bargeldsummen sein, hatte Neifer am Mittwoch gesagt.
Bei solchen Sicherstellungen werde das Geld bis zu einer Gerichtsentscheidung verwahrt. Neifer betonte, dass die Gelder als "gegenständliche Beweismittel" beschlagnahmt worden seien. Im Vordergrund stehe nicht der Geldwert. Es gehe vielmehr darum, festzustellen, woher die Beweismittel stammten. So hafteten eventuell Drogenreste an dem Geld oder Fingerspuren könnten zu finden sein. Auch die Stückelung und die Art der Verpackung seien wichtig.
Quelle: ntv.de, nan/dpa