Sonnenschutz nicht vergessen Hoch "Norbert" kratzt an der Hitzemarke
18.04.2018, 14:13 Uhr
		                      Vorm Wochenende bringen es die Temperaturen oft auf 22 bis knapp 30 Grad.
(Foto: picture alliance / dpa)
Vor einem Jahr hat es im April in einigen Teilen Deutschlands geschneit. In diesem Jahr könnten die ersten Hitzerekorde gebrochen werden, sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander. Dank der aktuellen Wärmewelle ist es hierzulande wärmer als auf Mallorca.
n-tv.de: Jetzt ist er wohl angekommen, der Sommer - mitten im April. Wie schön ist es eigentlich, deutschlandweit betrachtet?
Björn Alexander: Sonnentechnisch ist das schon sensationell. Denn Hoch "Norbert" ist schon ein recht starker Vertreter seiner Art mit etwas über 1030 Hektopascal Luftdruck. Zudem liegt er genau über Mitteleuropa und hält somit die Tiefdruckgebiete auf Abstand. Und damit kommen wir eben zur Wochenmitte verbreitet in den Bereich der maximal möglichen Sonnenausbeute mit 12 bis 14 Sonnenstunden. Mehr geht nicht. Damit sollte aber auch der Sonnenschutz definitiv nicht mehr fehlen. Die UV-Indizes bewegen sich nämlich im Bereich von 5 bis 6.
Was bedeutet das genau?
Auf der Skala liegen wir damit im mittleren Bereich. Denn der Wertebereich beginnt bei 0 bis 2 (wir kommen ungeschützt aus); über den mäßigen Bereich von 3 bis 5 (der Anteil der UV-Strahlung kann erste Sonnenbrände verursachen und somit ist bereits ein Schutz sinnvoll) bis hin in den hohen Bereich mit 6 bis 7 (die Weltorganisation für Meteorologie rät neben dem passenden Sonnenschutz zusätzlich die pralle Mittagssonne zu meiden). Darüber liegen dann noch die sehr hohen UV-Indizes 8 bis 10 sowie die extremen Werte von 11 und 12. Neben der Sonnencreme ist auch eine Sonnenbrille nicht nur chic, sondern auch ratsam. Mit dem entsprechenden UV-Schutz, versteht sich.
Wie warm wird es denn?
Abseits der Küstenabschnitte, die noch im kühlen Seewindbereich liegen, machen sich die Temperaturen auf in Richtung Sommer. Selbst die Hitzemarke von 30 Grad könnte spätestens am Freitag in den Flussniederungen im Westen geknackt werden. Das wäre dann auch der erste Hitzetag in diesem Jahr.
 Werden Rekorde gebrochen?
Zumindest sind wir in der Nähe der Rekordwerte, die sich an den wärmsten Ort der Vergangenheit bei Spitzenwerten von um die 30 Grad bewegen. Aber absolut erwähnenswert ist hierbei auch, dass wir vor genau einem Jahr noch Schnee in einigen Landesteilen hatten. Besonders im Süden und der Mitte, aber auch in Mecklenburg-Vorpommern war es um diese Zeit teilweise noch weiß. Der April kann eben als Übergangsmonat eine große Spanne bringen. Übrigens ist es mit der aktuellen Wärmewelle bei uns wärmer als auf Mallorca. Dort sind derzeit nämlich "nur" Werte um oder etwas über 20 Grad und außerdem sind tagsüber immer mal wieder Schauer möglich.
Der Regen würde aber - zumindest aus der Sicht von Allergikern - sicherlich auch ganz gut tun.
Das kann gut sein. Denn gerade die Birke, deren Pollen vielen Allergikern aufs Gemüt schlagen und Probleme verursachen, ist mit dem Sonnen- und Wärmezuwachs geradezu explodiert. Die Meteorologen der Freien Universität Berlin beispielsweise, die eine sogenannte Pollenfalle betreiben, zählen momentan schon Konzentration von über 1000 Birkenpollen pro Kubikmeter Luft. Die Belastung ist somit überall hoch bis sehr hoch. Und auch die Waldbrandgefahr in den Wäldern steigt jetzt rasch an. Durch die trockene Streuauflage aus Laub und Totholz bewegt sich die Waldbrandgefahr häufig im Bereich der Stufe 3 oder 4 (von 5). Zumindest vorübergehend.
Weil es Regen geben wird? Doch wohl nicht am Wochenende?
Das Wochenende wird es zwar ein paar Wolken geben, die im Süden auch gelegentliche Wärmegewitter im Programm haben können. Aber grundsätzlich bringen uns auch die freien Tage bestes Ausflugswetter. Wechselhaftere Tage stehen dann erst in der nächsten Wetterwoche an.
Wird es damit auch kälter?
Nach jetzigem Stand weichen Sommerwerte dann schrittweise den Frühlingsnormalwerten.
Was heißt das genau?
Vorm Wochenende bringen es die Temperaturen oft auf 22 bis knapp 30 Grad. Lediglich bei Seewind ist es - wie gesagt - deutlich frischer. Am Wochenende selber sickert dann generell in der Nordhälfte weniger warme Luft ein. Das bedeutet für den Samstag im Norden 14 bis 19 Grad, direkt an der Küste, wo auch teils zäher Seenebel nicht ganz auszuschließen ist, kühlere 10 bis 12 Grad. In der Mitte und im Süden unseres Landes steigen die Werte hingegen auf frühsommerlich 20 bis 27 Grad.
Und am Sonntag?
Bringen es die Höchstwerte meistens auf 20 bis 26 Grad, im Nordosten und an den Küsten 12 bis 19 Grad.
Danach kommt die Abkühlung?
Aus heutiger Sicht ja. Denn am Montag werden es in der bereits wechselhafteren Nordwesthälfte noch maximal 14 bis 20 Grad, während der Süden und der Osten nochmals 20 bis 26 Grad bekommen. Am Dienstag hat das Frühsommergefühl im Süden und Südosten noch am längsten Schonfrist bei 19 bis knapp 25 Grad. Ansonsten sind es 12 bis 19 Grad. Zudem frischt der Wind deutlich auf.
Quelle: ntv.de