Panorama

8000 Notrufe pro TagInfektionen in England steigen dramatisch

29.12.2020, 12:55 Uhr
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Die leere Carnaby Street in London am Weihnachtsfeiertag. (Foto: dpa)

Großbritannien kämpft weiter gegen die schnelle Ausbreitung der Corona-Pandemie. Die Zahl der Neuninfektionen erreicht einen neuen Höchststand, genau wie die Zahl der Corona-Patienten in englischen Kliniken. "Wir sind zurück im Auge des Sturms", sagt der NHS-Chef.

Die Zahl der Covid-19-Patienten in englischen Krankenhäusern hat einen neuen Höchststand erreicht. Mittlerweile würden mehr Corona-Patienten stationär behandelt als während des Höhepunkts der ersten Infektionswelle im April, teilte der britische Gesundheitsdienst NHS mit. "Wir sind zurück im Auge des Sturms", sagte der NHS-Chef in England, Simon Stevens.

Derzeit werden den Angaben zufolge 20.426 Menschen mit Covid-19 in englischen Krankenhäusern behandelt. Im April waren es auf dem Höhepunkt der ersten Infektionswelle 18.974. Der Anstieg könnte mit einer Mutation des Virus zusammenhängen, die den Erreger nach Experteneinschätzungen offenbar ansteckender macht als die bisher bekannte Variante.

Auch die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien binnen eines Tages erreichte am Montag mit 41.385 einen neuen Höchstwert - und das, obwohl Schottland und Nordirland über die Weihnachtsfeiertage die Weitermeldung von Fällen ausgesetzt hatten. Seit Beginn der Pandemie wurden in Großbritannien 71.109 Corona-Tote gezählt.

8000 Notrufe pro Tag

Besonders im Südosten Englands und in London steigen die Infektionszahlen dramatisch. Die Rettungsdienste in der Hauptstadt bekommen derzeit nach eigenen Angaben bis zu 8000 Notrufe pro Tag. 43 Prozent der Bevölkerung in England leben bereits unter den strengsten Corona-Beschränkungen, die das britische Stufen-System vorsieht.

Großbritannien setzt nun große Hoffnungen in sein Impfprogramm. Bis Ende des Frühjahrs könnten bei einer stetigen Nachlieferung von Impfstoffen alle Risikogruppen geimpft worden sein, sagte Stevens. "Das ist vielleicht der größte Hoffnungsschimmer für das kommende Jahr."

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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