Zwei Wochen ZwangspauseInternet-Blackout legt Tonga lahm

Vor zwei Wochen reißt das einzige Glasfaserkabel, das den Inselstaat Tonga mit Internet versorgt. Die Wirtschaft leidet darunter massiv. Nun ist das Südsee-Königreich wieder online, aber die Gründe für den Blackout sind noch immer unklar.
Die rund 110.000 Bewohner des kleinen Südsee-Königreichs Tonga haben nach zwei Wochen Zwangspause endlich wieder Zugang zum Internet. Das Land war praktisch komplett vom weltweiten Netz abgeschnitten, nachdem das einzige unterseeische Glasfaserkabel vor zwei Wochen aus unbekannten Gründen gerissen war. Am vergangenen Samstag wurde die Reparatur erfolgreich abgeschlossen. "Wir hatten zwei ziemlich ruhige Wochen", sagte Regierungssprecher Lopeti Senituli. "Die Leute holen jetzt den ganzen Klatsch und Tratsch und ihre Geschäfte nach."
Der Internet-Blackout hat den Inselstaat im Südpazifik wirtschaftlich hart getroffen. So hätten Banken die wichtigen Geldüberweisungen von Tonganern im Ausland an ihre Familien daheim nicht abwickeln können, sagte die Präsidentin der tonganischen Handelskammer, Paula Taumoepeau.
Auch andere Wirtschaftszweige - etwa Internetbestellungen oder Buchungen für die wichtige Tourismusindustrie - lagen lahm. "Es gab hier erhebliche Störungen", sagte Taumoepeau. "Wir hoffen, dass ab Montag wieder alles normal läuft."
Die Verbindungen zur Außenwelt liefen in den vergangenen beiden Wochen vor allem über einen begrenzten Satellitendienst. Er stellte Telefonverbindungen ins Ausland und die Abrechnung von Kreditkartenzahlungen sicher. Davon abgesehen war Tonga offline.
Warum das einzige Glasfaserkabel nach Tonga riss, war noch nicht geklärt. Es wird vermutet, dass ein Schiff mit einem am Meeresboden schleifenden Anker das Kabel versehentlich gekappt haben könnte.