Opfer eines Verbrechens Interpol lüftet Identität der "Frau in Pink" nach 20 Jahren
25.09.2025, 22:05 Uhr Artikel anhören
Die "Frau in Pink" identifizierte Interpol als Liudmila Zawada.
(Foto: Interpol)
2005 wird an einer Straße bei Barcelona die Leiche einer Frau entdeckt. Jahrelang rätselt die spanische Polizei, wer die Getötete ist. Nach 20 Jahren gelingt nun Ermittlern von Interpol die Identifizierung. Eine biometrische Datenbank in der Türkei bringt den Durchbruch.
Mit einer Kampagne zur Identifizierung weiblicher Opfer von Tötungsdelikten hat Interpol einen weiteren Erfolg erzielt: Wie die internationale Polizeiorganisation mitteilte, konnte eine vor 20 Jahren in der Nähe von Barcelona tot aufgefundene Frau als die 31-jährige Liudmila Zawada aus Russland identifiziert werden. Die Tote war bislang nur als die "Frau in Pink" bekannt, weil sie eine pinke Hose, pinke Schuhe und ein Oberteil mit rosa Blumen getragen hatte.
Ihre Leiche war 2005 an einer Straße in Viladecans bei Barcelona gefunden worden. Nach Einschätzung der spanischen Ermittler war sie zu dem Zeitpunkt seit knapp 24 Stunden tot, aber etwa 12 Stunden vor ihrer Entdeckung bewegt worden. Die Polizei ging daher von einem Tötungsdelikt aus, konnte die Identität der Frau aber nie klären.
Im vergangenen Jahr übergab die spanische Polizei den Fall an die Interpol-Kampagne Identify Me (Identifiziere mich). Der entscheidende Hinweis kam nun aus der Türkei, wo die Polizei die Fingerabdrücke der Toten in eine biometrische Datenbank eingab und auf eine Übereinstimmung mit der Russin Liudmila Zavada stieß. Mit Hilfe einer DNA-Probe eines Familienmitglieds wurde die Frau schließlich zweifelsfrei identifiziert. "Nach 20 Jahren wurde einer unbekannten Frau ihr Name zurückgegeben", erklärte Interpol-Generalsekretär Valdecy Urquiza.
Interpol hatte die Aktion Identify Me 2023 gestartet, um die Identität von Frauen aufzuklären, die in den vergangenen Jahrzehnten in Europa unter verdächtigen Umständen tot aufgefunden wurden. Sie wird von Interpol zusammen mit Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden koordiniert.
Einen ersten Erfolg gab es bereits 2023, als eine 1992 im belgischen Antwerpen ermordete Britin als Rita Roberts identifiziert werden konnte. Angehörige hatten sich bei der Polizei gemeldet, nachdem sie eine Tätowierung der Toten erkannt hatten. Im März dieses Jahres konnte zudem eine 2018 in Spanien erhängt aufgefundene Frau als die 33-jährige Ainoha Izaga Ibieta Lima aus Paraguay identifiziert werden.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP