Pandemie-Abwehr im Heiligen Land Israel dehnt Corona-Maßnahmen aus
14.04.2020, 00:20 Uhr
Lockdown im Gelobten Land: Das Coronavirus bringt das öffentliche Leben in Tel Aviv zum Stillstand.
(Foto: AP)
Das Pessachfest steht für die Menschen in Israel in diesem Jahr ganz im Zeichen des Coronavirus. Um neue Ansteckungen zum Ende der jüdischen Feiertage zu verhindern, gibt Ministerpräsident Netanjahu erweiterte Einschränkungen bekannt.
Israel hat weitere Ausgangsbeschränkungen bis zum Ende des einwöchigen Pessachfestes verhängt. Von Dienstag bis Donnerstag dürften die Bürger ihre Städte und Wohngebiete nicht verlassen, teilte Regierungschef Benjamin Netanjahu mit.

Alltag in der sozialen Distanzierung: Die Ausgangsbeschränkungen gelten bis zum Ende des Pessachfests.
(Foto: AP)
In Jerusalem müssten die Menschen in den festgelegten Vierteln bleiben, hieß es. Die Regierung unter Führung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten hatte zuvor mehrfach die Sorge geäußert, dass Zusammenkünfte zum Pessachfest die Ausbreitung des Coronavirus massiv befördern könnten. Bereits zum Auftakt des Festes Mitte vergangener Woche hatte die Regierung eine Ausgangssperre verhängt.
Zu Beginn des Pessachfestes kommen in Israel traditionell Familien zum großen Abendessen zusammen. Das Pessachfest dauert eine Woche und erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei. Pessach zählt zu den wichtigsten Festen im jüdischen Jahreskreis und spielt auch im Leben nichtreligiöser Israelis eine große Rolle.
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus gelten in Israel mittlerweile verschärfte Maßnahmen. Seit Sonntag besteht in der Öffentlichkeit eine generelle Maskenpflicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 mittlerweile bei 11.586 Personen in Israel nachgewiesen worden, 1855 sind wieder genesen. 116 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa