DNA-Test in Österreich Ist "Bernando" Höcke gar kein Deutscher?
08.12.2017, 11:24 Uhr
"Ist der oberste Brandstifter Deutschlands überhaupt Teil seines 'lieben' deutschen Volkes? Gehört er zum 'selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp' (Zitat Höcke)?"
(Foto: dpa)
Das "Zentrum für Politische Schönheit" behauptet, die DNA von AfD-Politiker Höcke analysiert zu haben. Das Resultat könnte viele Anhänger der Partei schockieren: Ist er etwa gar kein Deutscher?
Das Künstlerkollektiv "Zentrum für Politische Schönheit" (ZPS) lässt in seinem Protest gegen Björn Höcke nicht locker: Nachdem es ihm jüngst ein Holocaust-Mahnmal, genauer gesagt die Miniatur-Version des Berliner Mahnmals, vor die Nase gesetzt hatte, provoziert es nun mit einer neuen Aktion. Die Aktivisten behaupten, sie hätten die DNA des AfD-Politikers in einem österreichischen Labor auswerten lassen, um seine "völkische Abstammung" zu überprüfen, und "Lustiges" dabei herausgefunden.
Höcke sei kein "Abstammungsdeutscher", heißt es in einer Mitteilung des ZPS, das sich damit einer Wortwahl Höckes bedient. Der AfD-Mann sei "ausgewanderter Portugiese", dessen Wurzeln in Brasilien, Portugal, Frankreich und Polen liegen sollen. Laut den Aktivisten müsste er also eigentlich "Bernando Höcke" heißen. Er sei "für den völkischen Rassismus in Deutschland nicht länger redeberechtigt", heißt es weiter. Seiner eigenen Ideologie zufolge sei Höcke nicht einmal "blutdeutsch".
Philipp Ruch, Initiator des ZPS, erklärt dem "Westen": "Björn Höcke geriert sich als Abstammungsdeutscher und nimmt für sich deshalb in Anspruch, für die Deutschen sprechen zu dürfen." Aus diesem Grund habe das Kollektiv beschlossen, die Abstammung Höckes analysieren zu lassen. Das entsprechende Genmaterial hätten sich die Aktivisten nach eigenen Aussagen aus dem Müll des Politikers besorgt.
Mit ihrem neuen Clou bewegen sich die Aktivisten juristisch gesehen auf dünnem Eis. Hierzulande kann zwar jeder einen DNA-Test machen lassen, um seine Herkunft herauszufinden. Ein DNA-Test ohne Einwilligung ist in Deutschland allerdings eine Ordnungswidrigkeit, die mit Geldstrafen von bis zu 5000 Euro geahndet wird. In Österreich braucht man diese Einwilligung jedoch nicht.
Weder Höcke noch die AfD haben bislang auf die DNA-Nachricht reagiert. Doch die Reaktionen dürften ähnlich ausfallen wie am 22. November, als die Miniversion des Holocaust-Mahnmals enthüllt wurde und sich die ihn observierenden "neuen Nachbarn" zu erkennen gegeben hatten. "Wer so etwas tut, ist in meinen Augen ein Terrorist", hatte Höcke gesagt. Das ZPS sei keine Künstlergruppe, sondern eine terroristische Vereinigung. Seine Familie sei über elf Monate hinweg überwacht worden. Dies sei ein tiefer Eingriff "in das Schamgefühl eines Menschen".
Quelle: ntv.de, dsi