Allein an der RelingIst die Kreuzfahrt-Passagierin gesprungen?

Die Kreuzfahrt-Passagierin Kay Longstaff, die zehn Stunden lang auf dem Meer überlebte, soll selbst vom Schiff gesprungen sein. Britische Medien behaupten, sie sei betrunken gewesen und habe sich mit ihrem Freund gestritten. Die Frau schweigt dazu.
Die 47-jährige Britin Kay Longstaff macht damit Schlagzeilen, dass sie nach einem Sturz vom Kreuzfahrtschiff "Norwegian Star" zehn Stunden in der Adria überlebte. Doch nach Berichten britischer Medien bekommt die Geschichte nun eine andere Wendung: Nach Angaben der "Sun" ist die Frau nach einem Streit mit ihrem Freund und dem Konsum von Alkohol wohl selbst über die mannshohe Reling geklettert und absichtlich gesprungen.
Was sich genau in den frühen Morgenstunden des 19. August abgespielt hat, dazu äußern sich weder die Britin noch die Reederei Norwegian Cruise Line. Diese machte lediglich die Angabe, dass ein Passagier "über Bord gegangen" sei.
Die italienische Polizei hatte nach der Rettung der Frau die Ermittlungen aufgenommen: "Aufzeichnungen wurden ausgewertet und es ist klar zu erkennen, dass sie allein war, als sie stürzte. Sie wurde nicht gestoßen. Die Theorie, an der wir arbeiten, ist, dass sie höchstwahrscheinlich sprang."
Der Anwalt Jim Fischer, ein Experte für Unfälle auf Kreuzfahrtschiffen, sagte dazu der "Daily Mail": "Rund 80 Prozent der 'über Bord-Fälle' auf Kreuzfahrtschiffen basieren auf Alkoholkonsum. Etwa fünf Prozent der Menschen versuchen sich das Leben zu nehmen."
Zwar hat Longstaff mit mehreren Medien über ihre Rettung gesprochen, aber über diesen Aspekt der Geschichte schweigt sie. Offen bleibt zudem noch die Frage, wie sie sich stundenlang im Wasser halten konnte. Die Frau berichtete, sie habe auf dem Meer gesungen, um sich warm zu halten. Außerdem habe ihr Yoga dabei geholfen, das durchzustehen. Nach zehn Stunden im Wasser entdeckte die Crew des Schiffs "Cavtat" die Britin im Meer, Rettungsschwimmer brachten sie an Bord.
Am Dienstag endete die Reise für Longstaff und ihren Freund dann in Venedig. Sie flogen von dort aus zurück in ihre Heimat.