Eine Dosis reicht J&J-Impfstoff zu 66 Prozent wirksam
24.02.2021, 15:52 Uhr
Beim Mittel von Johnson&Johnson ist nur eine Impfdosis nötig.
(Foto: imago images/Sven Simon)
Zu den bereits zugelassenen Impfstoffen gegen das Coronavirus könnte in wenigen Tagen ein weiteres Präparat hinzukommen. Das Vakzin von Johnson&Johnson weist eine gute Wirksamkeit auf. Entsprechend rückt eine Zulassung in der EU immer näher.
Der Corona-Impfstoff von Johnson&Johnson bietet einen starken Schutz gegen das Coronavirus. Das ergab eine neue Studie der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA). Das Vakzin hat eine Gesamtwirksamkeit von 66 Prozent. Der Impfstoff zeigt zudem eine Wirksamkeit von 85 Prozent gegen schwere Verläufe von Covid-19. Eine geimpfte Person hat somit ein weitaus geringeres Risiko, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden oder an Covid-19 zu sterben.
Der Johnson & Johnson-Impfstoff ist noch nicht zugelassen. Die Ergebnisse der FDA sollen nun den Weg für eine Notfallzulassung in den USA ebnen. Die reguläre Genehmigung in den USA wurde bereits am 4. Februar beantragt, in der EU am 15. Februar. Eine Notfallzulassung bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde ebenfalls beantragt. Eine solche Zulassung von der WHO ermöglicht eine Bereitstellung des Mittels über Covax, einer weltweiten Initiative zur Bereitstellung von Corona-Impfstoffen in armen Ländern.
Der Impfstoff von Johnson & Johnson kann mindestens drei Monate lang bei normalen Kühltemperaturen gelagert werden, was seine Verteilung im Gegensatz zu den bereits zugelassenen Impfstoffen von Moderna und Pfizer-Biontech erheblich vereinfacht. Zudem ist nur eine Impfdosis notwendig.
Die Charakteristika ähneln damit dem Vakzin von Astrazeneca, die Wirksamkeit liegt leicht unter der des vom schwedisch-britischen Hersteller produzierten Impfstoffes. Klaus Hinterding, Vizepräsident bei Astrazeneca Deutschland, hatte erklärt, das Vakzin schütze "tatsächlich zu mehr oder weniger 100 Prozent vor den schweren Verläufen der Erkrankung", offiziell angegeben wird aber eine Wirksamkeit von 70 Prozent.
Der Einsatz des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca stößt auf Vorbehalte. Studienergebnisse hatten offengelegt, dass das Präparat nur minimal vor leichten und moderaten Erkrankungen nach einer Infektion mit der zuerst in Südafrika entdeckten Variante B.1.351 schützt. Bei jungen Erwachsenen lag die Wirksamkeit demnach bei 22 Prozent. Daraufhin hatte Südafrika vorübergehend seine geplanten Impfungen mit dem Wirkstoff gestoppt und sie anderen afrikanischen Staaten angeboten.
Quelle: ntv.de, mba