Panorama

Dürre zehrt am BestandJägern laufen weniger Tiere vor die Büchse

22.12.2019, 10:36 Uhr
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Die Jagderträge fielen in diesem Jahr geringer aus. (Foto: imago/Hohlfeld)

Deutschlands Jäger sind in der nun zu Ende gegangenen Jagdsaison öfter ohne Jagderfolg vom Hochsitz geklettert. Die Dürre hat in den Beständen ihre Spuren hinterlassen. Vor allem eine Tierart hat es getroffen.

Die deutschen Jäger haben in der abgelaufenen Jagdsaison deutlich weniger Wild erlegt. Insgesamt belief sich die Strecke auf knapp 28.000 Tonnen Wildfleisch aus heimischen Wäldern. Das sind etwa 14 Prozent weniger als in der Vorsaison 2017/18, wie der Deutsche Jagdverband mitteilte. Vor allem konnten die Jäger weniger Wildschweine erlegen und mit etwa 14.100 Tonnen deutlich weniger Fleisch vom Schwarzwild anbieten als in der Vorsaison. Der Rückgang liege bei mehr als einem Viertel. Allerdings waren in der Saison 2017/18 rund mit 19.700 Tonnen Wildschweinfleisch aber auch besonders viele Tiere erlegt worden.

"Die Jäger haben dagegen im Herbst 2018 viel weniger Frischlinge in den Wäldern antreffen können als gewöhnlich", sagte ein Sprecher des Jagdverbandes. Es sei davon auszugehen, dass viele der im trockenen Frühjahr 2018 geborenen Tiere die Dürre nicht überlebt hätten. "Die Natur ist kein Supermarkt", sagte der Sprecher. Schwerpunkte der Wildschweinjagd lagen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Etwa ein Viertel der Gesamtmenge wurde von dortigen Jägern geliefert.

In diesem Jahr hätten sich die Wildschweinbestände wieder erholt, sagte der Sprecher. In der noch laufenden Jagdsaison seien deswegen auch wieder deutlich mehr Wildschweine erlegt und verarbeitet worden.

Dagegen stieg das Angebot an Wildbret vom Reh um ein Zehntel auf 9600 Tonnen. Ein knappes Drittel davon wurde in Süddeutschland zur Strecke gebracht. Rothirsch mit rund 2700 Tonnen und Damwild mit knapp 1300 Tonnen bewegen sich in etwa auf Vorsaisonniveau. Laut Verbandsangaben liegt Wildfleisch bei den Deutschen hoch im Kurs: Nach eigener Erhebung essen 60 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Jahr Wildschwein, Reh, Hirsch und Co.

Quelle: jwu/dpa

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