Dai-chan sorgt für Lacher Japanischer KI-Hund gibt falsche Antworten
26.10.2023, 17:06 Uhr Artikel anhören
Immerhin ist der Hunde-Bot selbstkritisch: Dai-chan ist der japanischen Rasse Shiba Inu nachempfunden.
(Foto: picture alliance / Zoonar)
Um einsame japanische Senioren zum Reden zu bringen, wird der KI-Chatbot Dai-chan entwickelt. Der Cartoon-Shiba ist allerdings nicht der schlauste und irrt sich dauernd. Die Behörden von Osaka finden das nicht tragisch. Im Netz sorgt der Kleine für Spott.
Frag auf keinen Fall nach bei "Dai-chan": Weil er bei seinen Antworten gerne danebenliegt, ist ein als Cartoon-Hund auftretender Chatbot in Japan zur Lachnummer im Internet geworden. Die Behörden in der Millionenstadt Osaka, die den KI-Hund für einsame alte Bewohner geschaffen haben, halten ihn dennoch für einen Erfolg.
Auf eine Frage zur Expo 2025 in Osaka antwortet die mithilfe von Künstlicher Intelligenz geschaffene Comic-Figur, dass die Weltausstellung abgesagt wurde - obwohl sie nur unter Budgetproblemen und Planverzögerungen leidet.
Dass die Stadt Sapporo ihre Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2030 abgesagt hat, wollte Dai-chan hingegen ganz und gar nicht hinnehmen. Und beim bevorstehenden Treffen der G7-Außenminister in Tokio irrte er sich im Datum. "Guter Hund", lobte ein Internetnutzer daraufhin ironisch die Leistung des Chatbots.
"Nutzer mögen ihn"
Chatbots können mit ihren Nutzern über textbasierte Nachrichten kommunizieren. Dai-chan soll nach dem Willen der Behörden in Osaka vor allem ältere Mitbürger unterhalten. Ein für das Projekt zuständiger Beamter verteidigte seine Leistungen: Aufgabe der an die japanische Hunderasse Shiba angelehnten Figur sei es, einsame ältere Menschen zum Reden zu bringen - und nicht, "ihnen jedesmal die richtige Antwort zu geben", sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
"Seine Nutzer scheinen ihn zu mögen - und seine Grenzen zu verstehen", sagte er weiter. Laut Osakas Gouverneur Hirofumi Yoshimura entspricht die Intelligenz von Dai-chan in etwa der eines zehnjährigen Kindes. Seine Aufgabe sei es, die Senioren und Seniorinnen der Stadt vor ihrer kompletten Vereinsamung zu bewahren, sagte auch er den japanischen Medien.
Von AFP zu seiner Reaktion auf die Kritik befragt, zeigte sich der kleine Comic-Hund überraschend ehrlich: "Jaja, ich mache häufig Fehler", gestand er. "Aber es ist bisschen hart, dass die Leute darüber reden". Und schließlich: "Aus Fehlern kann man nur lernen".
Quelle: ntv.de, mau/AFP