Panorama

Vom Drogen-Kartell entführt? Journalist Jaime Barrera wieder aufgetaucht

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Dieses Bild hat die Familie von Jaime Barrera in einem Suchaufruf veröffentlicht.

Dieses Bild hat die Familie von Jaime Barrera in einem Suchaufruf veröffentlicht.

(Foto: X / Itzul Barrera)

Nachdem die Familie eines berühmten mexikanischen Moderatoren den Kontakt verliert, meldet sie ihn als vermisst. Einen Tag später taucht er wieder auf und berichtet, vom mexikanischen Drogenkartell entführt worden zu sein. Lösegeld hätten die Täter aber nicht verlangt.

Der mexikanische Journalist und Fernsehmoderator Jaime Barrera ist nach seinem Verschwinden am Montagabend wieder aufgetaucht und behauptete, von mehreren Männern verschleppt worden zu sein. Der 56-Jährige sei unversehrt, teilte die Staatsanwaltschaft des westmexikanischen Bundesstaates Jalisco mit. Die Ermittlungen zur Aufklärung des Falls und zur Identifizierung der Täter dauere an.

"Es war eine lange, schreckliche Odyssee, die aber zum Glück gut ausging", berichtete der Journalist kurz nach seinem Wiederauftauchen. Seine Entführer hätten vor dem Gebäude des Fernsehsenders auf mit einem Auto auf ihn gewartet und verschleppt. Lösegeld hätten sie allerdings nicht gefordert, vielmehr habe sich um eine "Art Warnung" in Bezug darauf gehandelt, "was ich schreibe und was ich sage", erklärte Barrera.

Neben seiner Moderation bei Televisa ist Barrera auch Kommentator eines politischen Meinungsprogramms auf dem Kanal 44 der Universität von Guadalajara. Dort redet und schreibt er seit Jahren über Drogenhandel, die Brutalität der Banden und erinnert an die vielen Menschen, welche seit Beginn der Drogenkriege vermisst werden. Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Journalisten. Seit dem Jahr 2000 wurden nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen mehr als 150 Journalisten in dem Land ermordet.

Im Wahlkampf hatte der amtierende Präsident Andréz Manuel Lopez Obrador versprochen, die Presse verstärkt schützen zu wollen. Allerdings wurden seit Amtsantritt 2018 mindestens 54 Journalisten ermordet. Erst kürzlich ist Obrador international in Kritik geraten, nachdem er den Namen und die Handynummer einer Investigativjournalistin während einer Pressekonferenz veröffentlichte. Diese hatte ihn zuvor um eine Stellungnahme zu einem Artikel gebeten, wonach Verbündete des Präsidenten sich mit Drogenkartellen getroffen und Millionen von Dollar entgegengenommen haben sollen.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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