Schüsse auf Supermarkt-Parkplatz Journalist in mexikanischem Urlaubsort ermordet
16.07.2023, 07:22 Uhr Artikel anhören
Ein Mitglied der Nationalgarde bewacht einen Strand in Acapulco.
(Foto: REUTERS)
Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Journalisten. In der Touristenhochburg Acapulco erschießen Kriminelle den Chef eines Nachrichtenportals. Es ist bereits der zweite Mord an einem Pressevertreter innerhalb einer Woche.
In Mexiko ist wieder ein Journalist ermordet worden. Der Direktor des Nachrichtenportals "Lo Real de Guerrero", Nelson Matus Peña, wurde auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Acapulco erschossen, wie die Lokalzeitung "El Sol de Acapulco" berichtet. Demnach leisteten Mitglieder der Armee und der Nationalgarde am Tatort noch Erste Hilfe. Das Motiv für die Tat ist noch unklar.
"Lo Real de Guerrero" berichtet seit Jahren über die Unsicherheit, Gewalt und Verbrechen in dem berühmten Badeort an der Pazifikküste. Nelson Matus Peña habe 15 Jahre lang als Journalist gearbeitet, sagte Balbina Flores von der internationalen Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen. Die Staatsanwaltschaft des südlichen Bundesstaates Guerrero leitete nach eigenen Angaben Ermittlungen wegen Mordes mit einer Schusswaffe ein.
Es war bereits der zweite Mord an einem Journalisten in Mexiko innerhalb einer Woche. Am vergangenen Samstag war in einem Dorf im Bundesstaat Nayarit im Westen des Landes Luis Martín Sánchez ermordet aufgefunden worden, nachdem er als vermisst gemeldet worden war. Die Leiche des 59-Jährigen, der für die linke Zeitung "La Jornada" gearbeitet hatte, wies nach Angaben der Ermittler "Zeichen von Gewalteinwirkung" auf.
Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Journalisten. Seit dem Jahr 2000 wurden mehr als 150 Journalisten in dem Land getötet. Nach Regierungsangaben gab es vergangenes Jahr 13 Morde an Reportern. Die Verstrickung von Politik und organisiertem Verbrechen mache es lebensgefährlich, über sensible Themen wie Korruption oder Drogen- und Menschenhandel zu berichten, und lähme die juristische Verfolgung von Straftaten, teilte Reporter ohne Grenzen mit. Auf der Rangliste der Pressefreiheit hat die Organisation Mexiko auf Platz 128 von 180 gesetzt.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP