Panorama

Zweiter Vorfall in kurzer Zeit Junge in Russland geht mit Hammer auf Mitschüler los

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Die jüngst Hammer-Attacke begann Berichten zufolge in einer Umkleidekabine.

Die jüngst Hammer-Attacke begann Berichten zufolge in einer Umkleidekabine.

(Foto: picture alliance/dpa)

Innerhalb einer Woche kommt es an russischen Schulen zu zwei verstörenden Vorfällen: Minderjährige gehen auf ihre Mitschüler los - jeweils mit einem Hammer bewaffnet. Könnte eine Online-Mutprobe die Jungen motiviert haben?

Ein 13-Jähriger hat an einer Schule in Sibirien drei Mitschüler mit einem Hammer angegriffen und verletzt. Der Junge habe sich am Morgen mit einem Hammer auf seine Mitschüler gestürzt, bevor er von einem Lehrer überwältigt wurde, erklärte der Bildungsminister der Region Irkutsk, Maxim Parfjonow. Die Opfer wurden demnach umgehend medizinisch versorgt, sie seien nicht in Lebensgefahr.

Die "Moscow Times" berichtet unter Berufung auf die Polizei, der Schüler habe einen Klassenkameraden in einer Umkleidekabine verletzt und anderen Studenten in der Stadt Balagansk, die etwa 5.000 Kilometer östlich von Moskau liegt, "leichte Verletzungen" zugefügt.

Angriffe an russischen Schulen nehmen zu

Erst vor einer Woche hatte ein 13-Jähriger in Tscheljabinsk in der Ural-Region drei Mitschüler und eine Lehrerin mit einem Hammer verletzt. Alle wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Berichten zufolge war der Täter dieses Vorfalls mit einem Hammer und einer Pistole, bei der es sich möglicherweise um eine Attrappe gehandelt haben könnte, bewaffnet. Der britische "Mirror" zitiert die verletzte Lehrerin, nach deren Statement der Junge fünf Minuten vor dem Ende einer Biologie-Stunde ins Klassenzimmer gestürmt sei - eben bewaffnet. "Er hat nichts gesagt, nur geschrien", so die Lehrkraft.

Die Motive für beide Angriffe sind bislang unklar. Russischen Medienberichten zufolge nahmen die Täter in beiden Fällen möglicherweise an einer Art Online-Mutprobe teil.

Noch bis vor wenigen Jahren waren Angriffe in russischen Schulen eine absolute Seltenheit, in jüngerer Zeit nahm ihre Zahl jedoch zu. So erschoss eine 14-Jährige im vergangenen Dezember an einer Schule in Brjansk eine Mitschülerin und anschließend sich selbst. Im September 2022 wurden bei einem Schusswaffenangriff in einer Schule in Ijewsk im Zentrum des Landes 18 Menschen getötet, 2021 tötete ein Angreifer in einer Schule in Kasan in der Region Tatarstan neun Menschen.

Quelle: ntv.de, mpe/AFP

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