Panorama

Polizistenmorde in Kusel Justizminister: Beide Verdächtige schossen

Der Mord an den Polizisten erregte bundesweit Entsetzen

Der Mord an den Polizisten erregte bundesweit Entsetzen

(Foto: dpa)

Warum mussten die beiden Polizisten in Kusel sterben? Noch ist diese zentrale Frage ungeklärt, aber bei einigen Details der Morde sind sich die Ermittler sicher. Nachdem offenbar der 38-Jährige die Polizistin tötete, sollen beide Tatverdächtige gemeinsam den Polizisten erschossen haben, mit einer Schrotflinte und einem Einzelladergewehr.

Im Fall der Polizistenmorde von Kusel gehen Ermittler weiter von einer gemeinsamen Tat der beiden festgenommenen Verdächtigen aus. Angesichts der "Dynamik des Geschehens" könnten die Schüsse auf die beiden Beamten nach derzeitigem Untersuchungsstand nicht nur von einer Person abgegeben worden sein, sagte der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin in Mainz. Dafür sprächen etwa das Verletzungsbild und die zeitliche Abfolge. "Derzeit liegen keine Hinweise dafür vor, dass es weitere Tatbeteiligte geben könnte", sagte der FDP-Politiker Mertin im Rechtsausschuss des Landtages.

Eine Polizeianwärterin und ein Polizeikommissar waren am Montag vergangener Woche während einer Fahrzeugkontrolle bei Kusel erschossen worden. Noch am selben Tag wurden zwei Tatverdächtige im Saarland festgenommen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die beiden Männer mit der Tat Jagdwilderei verdecken wollten.

Den Ermittlungen zufolge habe der 38-Jährige mit einer Schrotflinte unvermittelt in Richtung des Kopfes der Polizeianwärterin geschossen und sie tödlich verletzt, sagte Mertin. "Anschließend sollen die beiden Beschuldigten gemeinsam das Feuer auf den Beamten eröffnet haben, und zwar mit der Schrotflinte und einem Einzelladergewehr. Der Beamte wurde durch insgesamt vier Schüsse tödlich verletzt."

32-Jähriger will nicht geschossen haben

Der 32 Jahre alte Verdächtige habe eingeräumt, mit dem weiteren Beschuldigten in der Tatnacht gewildert zu haben, sagte Mertin. Der Mann habe zudem ausgesagt, er sei auch am Tatort gewesen, habe aber nicht geschossen. Der 38-Jährige mache Gebrauch von seinem Schweigerecht.

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Nach ersten Erkenntnissen geht die Staatsanwaltschaft den Angaben zufolge davon aus, dass der 38-Jährige zum Tatzeitpunkt weder eine Jagderlaubnis noch eine waffenrechtliche Erlaubnis zum Besitz von Schusswaffen besaß. Am Tatort waren Personalausweis und Führerschein von einem der beiden Tatverdächtigen gefunden worden. Zudem wurden laut Mertin bei Durchsuchungen die möglichen Tatwaffen entdeckt, und am mutmaßlichen Tatfahrzeug gab es Hinweise auf Einschüsse.

Das Ermittlungsverfahren befindet sich dem Justizminister zufolge aber noch in einem frühen Stadium. "Die Frage nach dem Warum werden hoffentlich die Ermittlungen beantworten können", betonte Mertin. "Die Tat muss zügig aufgeklärt werden - das sind wir den beiden Getöteten schuldig."

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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