"Ergibt sachlich keinen Sinn" KV-Chef will Geimpfte von Maske befreien
19.05.2021, 16:32 Uhr
Können vollständig Geimpfte ihre Masken bald wegwerfen?
(Foto: picture alliance / Kirchner-Media/Wedel)
Ab Juni erhält Deutschland mehr Impfstoff. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz erwartet trotzdem, dass Deutschland bei einer Erstimpfquote von 55 Prozent verharren wird. Er plädiert deshalb dafür, mit neuen Anreizen für "massiv für das Impfen zu werben".
Wer eine vollständige Corona-Impfung erhalten hat, soll nach Ansicht des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz von der Maskenpflicht befreit werden. "Es muss mehr Anreize zum Impfen geben. Es ergibt doch sachlich keinen Sinn mehr, als zweifach Geimpfter eine Maske zu tragen", sagt KV-Chef Peter Heinz in der "Rhein-Zeitung". "Ein zweifach Geimpfter sollte wieder ein Mensch mit allen Freiheiten sein, die er 2019 hatte", fordert Heinz. Er fürchtet, dass stattdessen aus Solidarität gegenüber Ungeimpften eine Chance vergeben wird, "über die 55 Prozent bis 60 Prozent Impfquote hinauszukommen".
Heinz geht laut dem Zeitungsbericht davon aus, dass es im Juni ein Drittel mehr an Impfstoff gebe. Er erwartet allerdings, dass "das Mehr an Impfstoff Ende Juni leider mit einem abnehmenden Interesse am Impfen zusammenfallen" wird. "Ich befürchte, dass wir dann bei einer Erstimpfquote von 55 Prozent erst einmal stecken bleiben werden", mutmaßt der KV-Chef. Dann müsse massiv für das Impfen geworben werden.
Zuletzt hatten die USA die Maskenpflicht für geimpfte Menschen weitestgehend aufgehoben. Wer vollständig gegen das Virus geimpft ist, muss fortan im Freien und in Innenräumen keine Maske mehr tragen, erklärte die Gesundheitsbehörde CDC. Auch Abstandsregeln werden aufgehoben. Ausnahmen gibt es allerdings in öffentlichen Verkehrsmitteln und an Flughäfen und Bahnhöfen.
Die Befreiung von der Maskenpflicht wird als eine von vielen Maßnahmen erachtet, um Unentschlossene und Nachzügler von einer Corona-Impfung zu überzeugen. Das Tempo bei den Impfungen von Erwachsenen hat in den USA zuletzt spürbar abgenommen - auch wegen der hohen Zahl von Impfskeptikern.
Quelle: ntv.de, chr/dpa