Langjähriger "Bild"-ChefKai Diekmann verlässt Springer

Seit mehr als anderthalb Jahrzehnten führt Kai Diekmann Deutschlands größte Boulevard-Zeitung und prägte damit den Journalismus im Land. Nun geht der streitbare "Bild"-Chef. "Wir sind traurig", lässt sein Chef mitteilen.
Nach 16 Jahren an der Spitze von Deutschlands auflagenstärkster Tageszeitung verlässt "Bild"-Herausgeber Kai Diekmann den Springer-Verlag. Das Unternehmen teilte mit, dass der 52-Jährige Ende Januar auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit für den Verlag beenden werde. "Wir sind traurig über sein Ausscheiden", sagte Vorstandschef Mathias Döpfner laut der Unternehmensmitteilung.
Kai Diekmann war seit 1985 mit kurzen Unterbrechungen für Springer tätig. Nach seiner Ausbildung an der verlagseigenen Journalistenschule berichtete er zunächst als Parlamentskorrespondent für "Bild" und "Bild am Sonntag". Unter anderem war er zeitweise Bild-Politikchef und Chefredakteur der "Welt am Sonntag", bevor er 2001 die Bild-Chefredaktion übernahm und später zusätzlich zum Herausgeber der gesamten Bild-Gruppe berufen wurde.
Ende 2015 gab Diekmann den Posten als Chefredakteur ab und übernahm als Herausgeber die "Führung der Chefredakteure, die übergeordnete Steuerung der Bild-Angebote" wie es der Verlag formulierte. "Es ist vor allem ihm zu verdanken, dass 'Bild' heute Trendsetter des digitalen Journalismus ist und eine hochprofitable Multimediamarke", sagte Döpfner weiter. Allerdings sank unter Diekmanns Führung die verkaufte Auflage um mehr als 50 Prozent und damit stärker als die vieler anderer deutscher Tageszeitungen.
Diekmann selbst ließ durch Springer mitteilen, ihm falle es schwer, "das Haus zu verlassen, dem ich beruflich alles zu verdanken habe". Nach der Übergabe der Chefredaktion wisse er die Zeitungen der "Bild"-Gruppe in "allerbesten Händen" und könne sich nun "neuen Aufgaben stellen". Welche Pläne er konkret hat, verriet er nicht.