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1,5 Millionen Hektar verbrannt Kanada evakuiert 9000 Menschen wegen Waldbränden

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In der abgelegenen Region nördlich von Québec gibt es nur eine Straße, über welche sich die Menschen retten können.

In der abgelegenen Region nördlich von Québec gibt es nur eine Straße, über welche sich die Menschen retten können.

(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

Pro Minute breitet sich ein Waldbrand in Kanada um etwa 50 Meter aus. Das Feuer und die Rauchentwicklung sind so intensiv, dass die Feuerwehr keine Löschflugzeuge nutzen kann und deshalb 9000 Menschen evakuieren muss.

Wegen eines außer Kontrolle geratenen Waldbrands im Nordosten Kanadas haben die Behörden die Evakuierung von rund 9000 Menschen angeordnet. Die Bewohner von Labrador-Stadt und Wabush in der Provinz Neufundland und Labrador wurden seit Freitagabend aufgefordert, wegen "des extremen Verhaltens des Feuers" ihre Häuser zu verlassen.

Auf Bildern in Online-Netzwerken waren lange Autoschlangen vor Tankstellen zu sehen, während riesige Rauchwolken den Himmel verdunkelten. "Als ich den Rauch gesehen habe, war das ein Schock", sagte Stacy Hunt aus Labrador Stadt dem öffentlichen Rundfunksender CBC. "Es gibt nur einen Ort, wo wir hinkönnen. Wir haben nicht viele Möglichkeiten", fügte er hinzu.

In der abgelegenen Region nördlich der Provinz Québec haben die Menschen tatsächlich keine Wahl. Es gibt nur eine einzige Straße, über die die Menschen über 500 Kilometer Richtung Osten fahren, um sich in Sicherheit bringen zu können.

"Wir beobachten ein extremes Verhalten des Feuers. Es rückt pro Minute rund 50 Meter vor", erklärte Feuerwehrsprecher Jeff Motty. Wegen der Intensität des Feuers sei der Einsatz von Löschflugzeugen unmöglich.

230.000 Menschen wegen Waldbränden 2024 evakuiert

Belinda Adams, Bürgermeisterin von Labrador Stadt, ermahnte am Samstagmorgen in einem online veröffentlichten Video die letzten noch verbliebenen Einwohner, die Stadt zu verlassen, da "das Feuer immer noch aktiv" sei. Die letzten Busse sollten die Stadt am Mittag verlassen.

Die Bundesbehörden hatten am Freitag erklärt, dass das Ausmaß der Waldbrände wegen günstiger Wetterbedingungen seit Anfang des Sommers begrenzt gewesen sei. Nun steuere das Land aber auf die Hauptwaldbrandsaison zu. Nach offiziellen Angaben verbrannten in diesem Jahr bislang 1,5 Millionen Hektar Wald.

Im vergangenen Jahr hatte Kanada seine bisher schlimmste Waldbrandsaison erlebt. Mehr als 15 Millionen Hektar Land, etwas weniger als die Gesamtfläche Deutschlands, verbrannten und acht Feuerwehrleute kamen ums Leben. Insgesamt 230.000 Menschen wurden evakuiert.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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