Opfer an Schweine verfüttert Kanadischer Serienmörder von Mithäftling getötet
01.06.2024, 08:23 Uhr Artikel anhören
Picktons Fall erschütterte Kanada.
(Foto: REUTERS)
Seit 2007 sitzt Robert Pickton hinter Gittern, verurteilt für den Mord an mindestens sechs Frauen. Vermutlich waren es mehr Opfer, die er erwürgt und an Schweine verfüttert haben soll. Vor zwei Wochen greift ihn ein Mithäftling an, die Attacke überlebt Pickton nicht.
Der kanadische Serienmörder Robert Pickton ist zwei Wochen nach einem Angriff eines Mithäftlings gestorben. Der 74-Jährige sei am Freitag in einem Krankenhaus in Quebec an den Verletzungen gestorben, die er bei einem Angriff eines anderen Insassen Mitte Mai erlitten habe, erklärte die kanadische Gefängnisbehörde. In den Tagen vor seinem Tod lag er im künstlichen Koma und wurde künstlich beatmet.
Pickton war 2007 wegen Mordes an sechs Frauen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er stand zudem im Verdacht, viele weitere Frauen getötet zu haben. Pickton prahlte einmal gegenüber einem verdeckten Ermittler, dass er insgesamt 49 Frauen getötet habe.
Seine Opfer waren zwischen 1997 und 2001 getötet worden. Die Überreste der Frauen waren teilweise grausam zugerichtet auf Picktons Grundstück gefunden worden. Die Polizei von Vancouver war damals kritisiert worden, weil sie das Verschwinden der Frauen nicht ernst nahm, weil viele von ihnen Prostituierte, Drogenabhängige oder Indigene waren. 2002 wurde Pickton festgenommen.
Opferangehörige spricht von "Karma"
Die Überreste oder DNA von 33 Frauen, viele davon aus Vancouvers Downtown Eastside, wurden auf Picktons Farm in Port Coquitlam, British Columbia, gefunden. Die Ermittlungen zum Verschwinden von Dutzenden Frauen nahmen mehrere Jahre in Anspruch. Während des Prozesses sagte ein Zeuge der Anklage, Pickton habe ihm erzählt, wie er seine Opfer erwürgt und ihre Überreste an seine Schweine verfüttert habe. Gesundheitsbeamte gaben während der Ermittlungen eine Warnung vor verdorbenem Fleisch an Nachbarn heraus, die möglicherweise Schweinefleisch von Picktons Farm gekauft hatten. Sie befürchteten, das Fleisch könnte menschliche Überreste enthalten.
Wegen des Angriffs auf Pickton befindet sich ein 51-jähriger Häftling in Gewahrsam, sagte Polizeisprecher Hugues Beaulieu Anfang des Monats. Der kanadische Strafvollzugsdienst teilte mit, dass er den Angriff derzeit untersuche.
Cynthia Cardinal, deren Schwester Georgina Papin von Pickton ermordet wurde, sagte, sie sei "überwältigt" vor Glück gewesen, als sie Anfang des Monats eine SMS mit der Nachricht erhielt, dass er angegriffen worden sei. Sie nannte es "Karma".
Quelle: ntv.de, sba/AFP