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"Monster der Ardennen"-Opfer? Witwe des Serienmörders soll zwölfte Tat klären

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Wird Monique Olivier bei der Aufklärung weiterer Verbrechen helfen? Französische Ermittler hoffen auf ihre Zeugenaussage in einem ungeklärten Vermisstenfall.

Wird Monique Olivier bei der Aufklärung weiterer Verbrechen helfen? Französische Ermittler hoffen auf ihre Zeugenaussage in einem ungeklärten Vermisstenfall.

(Foto: picture alliance/dpa/AFP)

Vor fast 20 Jahren geht der französischen Polizei der Frauenmörder Fourniret ins Netz, als er gerade ein 13-jähriges Mädchen entführen will. Zur Mordserie könnte posthum ein weiterer Fall dazu kommen. Ermittler hoffen auf die Ex-Frau als Zeugin.

30 Jahre nach dem Verschwinden einer jungen Frau in Frankreich prüfen Fahnder, ob die Vermisste das möglicherweise zwölfte Opfer des inzwischen verstorbenen Serienmörders Michel Fourniret ist. Dazu will eine spezialisierte "Cold Case"-Staatsanwältin in Nanterre ab kommender Woche Fournirets inhaftierte Ex-Frau Monique Olivier vernehmen. Das berichteten die Sender RTL und BFMTV unter Verweis auf die Justiz.

Die 29 Jahre alte Mutter war im Dezember 1993 in einer kleinen Ortschaft 200 Kilometer westlich von Paris spurlos verschwunden. Wahrscheinlich ihr zuzuordnende DNA-Spuren wurden später in einem Lieferwagen von Fourniret gesichert. Daraufhin wurde gegen Fourniret als mutmaßlichen Haupttäter und nach dessen Tod 2021 gegen seine Ex-Frau wegen Tatbeteiligung ermittelt. Die Fahnder hoffen unter anderem, dass die Ex-Frau etwas zum Verbleib der jungen Frau und zum möglichen Tatgeschehen sagen kann.

Fourniret sowie seine Ex-Frau waren 2008 bereits zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Serienmörder, von Medien auch "Monster der Ardennen" genannt, hatte sieben junge Mädchen und Frauen in Frankreich und Belgien entführt, vergewaltigt und ermordet. Seine frühere Frau half ihm dabei. Ermittler gehen davon aus, dass die Zahl seiner Opfer deutlich höher ist.

Überraschendes Geständnis

In einem weiteren Prozess hatte Monique Olivier im November vergangenen Jahres überraschend ihre Beteiligung an drei weiteren Fällen gestanden, für die die Justiz das Paar verantwortlich macht. Dabei ging es um den Tod von zwei jungen Frauen und einem Mädchen. Nach diesem Geständnis hoffen die Ermittler nun auf weitere Kooperationsbereitschaft der 75-Jährigen. Geprüft wird von den Fahndern außerdem das Schicksal einer 1997 in Südostfrankreich verschwundenen 17-Jährigen.

Die ungeheuerliche Mordserie von Fourniret wurde bekannt, als dieser im Juni 2003 in Belgien festgenommen wurde, nachdem er versucht hatte, ein 13-jähriges Mädchen zu entführen. Fourniret war in den 1980er Jahren in Frankreich wegen der Vergewaltigung minderjähriger Mädchen zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, kam aber schon nach zwei Jahren frei.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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