Evakuierung bleibt bestehenKeine Entwarnung bei Riesenbrand vor Berlin
Die Feuerwehr kann den Waldbrand vor Berlin zwar unter Kontrolle bringen, doch für Entwarnung ist es noch zu früh: Offene Flammen und vereinzelte Glutnester sind weiter ein Gefahrenpotenzial.
Der riesige Waldbrand südwestlich von Berlin ist nach Expertenmeinung unter Kontrolle. "Das Feuer breitet sich derzeit nicht weiter aus", sagte Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel. Ähnlich klingt der Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark, Christian Stein. "Die Lage ist stabil", sagte er. Entwarnung könne man jedoch noch nicht geben.
Es gebe jedoch immer wieder offene Flammen und Glutnester. Die Feuerwehr versucht derzeit über Schneisen tiefer in das Gebiet bei Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark zu gelangen und von dort aus zu löschen. Der Brand hatte sich schnell von zunächst fünf auf zuletzt 400 Hektar Waldbrandgebiet ausgebreitet. "Ich hoffe, dass der Wind nicht wieder auffrischt", sagte Engel weiter.
n-tv Meteorologe Björn Alexander rechnet jedoch mit zum Teil stärken Böen bis Windstärke 5 bis 6 aus westlichen bis südwestlichen Richtungen. Auch bringen die kommenden Tage nur selten Regen. "Aus meteorologischer Sicht ist das leider weiterhin eine sehr ungünstige Gemengelage", sagt er.
Dorfbewohner dürfen noch nicht zurück
Die Evakuierung der beiden Dörfer Klausdorf und Tiefenbrunnen bleibt vorerst bestehen. Ursprünglich sollten die Bewohner bereits am Vormittag wieder in ihre Häuser zurückkehren dürfen.
Aus dem Berliner Süden gingen am Morgen vermehrt Anrufe von Bürgern wegen des Geruchs bei der Feuerwehr ein, sagte ein Sprecher. Die Rauch-Warnung der Feuerwehr sei weiterhin aktiv. Es werde empfohlen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Wind aus südlicher Richtung treibe den Rauch in das Stadtgebiet.
Diese Wetterlage wird nach Angaben der Feuerwehr auch in den nächsten Tagen eine Rauchbelästigung in der Hauptstadt verursachen. Der Flugverkehr von und nach Berlin ist dadurch aber nicht beeinträchtigt. Alle Flüge verliefen planmäßig, sagte eine Sprecherin der Berliner Flughäfen.