Panorama

Elf Menschen getötet Kinderfest in Mexiko endet in Blutbad

Die Angreifer stürmten das Partyzelt und töteten elf Menschen.

Die Angreifer stürmten das Partyzelt und töteten elf Menschen.

(Foto: REUTERS)

Auch nach Jahren flaut der Drogenkrieg in Mexiko nicht ab. Ganz im Gegenteil: Erst im Mai gab es so viele Mordopfer in einem Monat wie nie zuvor. Selbst einst ruhige Bundesstaaten sind betroffen - in Hidalgo kommt es nun zu einem Massaker bei einer Kinderfeier.

Maskierte Angreifer haben in der mexikanischen Stadt Tizayuca ein Kinderfest gestürmt und elf Menschen getötet. Behörden und Zeugen berichteten von dem Vorfall am Donnerstag. Sieben Frauen, zwei Männer und zwei Kinder seien ermordet worden, sagte Generalstaatsanwalt Javier Lara. Offenbar sei der Gastgeber der Kinderparty in organisierte Kriminalität verstrickt gewesen.

Der Hausherr habe ein längeres Strafregister, darunter Entführungen, und habe deswegen auch im Gefängnis eingesessen, sagte Lara bei einer Pressekonferenz. Die Ermittler gingen davon aus, dass es sich um eine Abrechnung handelte. Es gebe Beweise dafür, dass ein Killerkommando in das Haus geschickt worden sei.

Nachbarn berichteten, vier Unbekannte seien in ein großes weißes Partyzelt vor dem Familienhaus gestürmt, wo die Kinderfeier stattfand. Ein überlebendes Kind sagte der Zeitung "Excelsior", die maskierten Angreifer hätten Polizeiuniformen getragen und alle Erwachsenen getötet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist unter den Opfern auch ein Angestellter der Sicherheitsbehörden von Mexiko-Stadt. Tizayuca befindet sich im Bundesstaat Hidalgo, der einst als relativ sicher galt.

Mexiko leidet seit Jahren unter einem extrem gewalttätigen Drogenkrieg. Zehntausende Menschen wurden dabei bereits getötet, auch Entführungen sind an der Tagesordnung. Mehr als 28.000 Menschen gelten als vermisst. Im Mai wurden so viele Mordopfer verzeichnet wie nie zuvor in einem Monat: Behörden registrierten 2186 Tote, das sind rund 70 Opfer pro Tag.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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