Trockenheit lässt Pegel sinken Kirche taucht aus Stausee auf
23.10.2015, 12:18 Uhr
Regen könnte diesen Anblick schon bald wieder zunichte machen.
(Foto: AP)
Eingewanderte Spanier bauten vor 450 Jahren in Mexiko eine imposante Kirche. Die wurde nie ganz fertig und versank schließlich in den Fluten eines Stausees. Nun kann man mal wieder einen Blick drauf werfen.
Vor fast 50 Jahren versank die Apostel-Santiago-Kirche im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas in einem Stausee, nun ragt ein Teil des Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert wieder aus dem Wasser. Eine Trockenperiode ließ den Wasserpegel in den vergangenen Wochen sinken. Die nur noch bis etwa zur Hälfte mit Wasser bedeckte Ruine wurde zu einer Touristenattraktion.
Die 1564 von Dominikanermönchen errichtete Kirche in dem Ort Quechula ist etwa 15 Meter hoch. Ursprünglich hatte die von spanischen Kolonisten gebaute Kirche auch einen Glockenturm. Nachdem im 18. Jahrhundert in der Gegend die Pest wütete, wurde der Bau jedoch aufgegeben und verfiel wieder.
1966 fiel das Gotteshaus, das wahrscheinlich nie einen eigenen Priester hatte, dem Bau eines Wasserkraftwerks zum Opfer. Die bis zu 2000 Bewohner, die der indigenen Gemeinschaft der Zoques angehörten, mussten damals ihr Dorf verlassen.
Feste und Picknicks
2002 habe die 60 Meter lange Kirche aufgrund einer Dürre sogar komplett auf dem Trockenen gestanden, erinnert sich Anwohner Juan Álvarez Díaz, der Besucher derzeit mit seinem Boot zu der Ruine fährt. Damals hätten die Menschen dort gefeiert und gegessen. Auch Prozessionen rund um die Kirche habe es gegeben.
Soweit wird es diesmal wohl nicht kommen. Denn bald könnte die Kirche schon wieder komplett untergehen: Seit Sonntag sorgen ergiebige Regenfälle wieder für einen Anstieg des Wasserpegels.
Quelle: ntv.de, sba/AFP