Mutter bestätigt Tod Kletterstar Balin Miller stürzt am El Capitan in den Tod
03.10.2025, 11:07 Uhr Artikel anhören
Miller starb am El Capitan.
(Foto: AP)
Schon mit drei Jahren beginnt Balin Miller mit dem Klettern. Es wird seine große Passion. Tausende verfolgen die Livestreams seiner Abenteuer, doch dann kommt es zur Katastrophe.
Balin Miller, ein aufstrebender Stern der Kletterszene, ist bei einer Tour am legendären El-Capitan-Massiv im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien ums Leben gekommen. Wie seine Mutter Jeanine Girard-Moorman bei Instagram bestätigte, starb Miller am Mittwoch. "Mit schwerem Herzen muss ich mitteilen, dass mein fantastischer Sohn Balin Miller heute bei einem Kletterunfall ums Leben gekommen ist", schrieb sie. "Mein Herz ist in tausend Teile zerbrochen."
Mit erst 23 Jahren hatte sich der Sportler aus dem US-Bundesstaat Alaska bereits einen Namen gemacht, viele Fans folgten seinen Klettertouren im Livestream. In dieser Saison wurde er im Yosemite-Nationalpark wegen seines markanten Zeltplatzes am Fuße des El Capitan liebevoll "Orange Tent Guy" genannt. Zu seinen Erfolgen zählen Besteigungen einiger der beeindruckendsten Gipfel der Welt, darunter des Cerro Torre in Patagonien, der Westpfeiler des Denali und des Mount Hunter in Alaska.
Die genauen Umstände von Millers Tod sind noch nicht geklärt. Der britische "Guardian" berichtet, Miller habe versucht, sich zu einer feststeckenden Tasche abzuseilen. Dabei sei es zu einer Fehleinschätzung bei der Länge des Seils gekommen und der junge Mann sei abgestürzt. Ob Miller zum Zeitpunkt des Unfalls einen Livestream laufen ließ, ist noch unklar. Die Bergungsarbeiten der Park Ranger gingen laut lokalen Medien schnell voran, obwohl in den USA derzeit ein Shutdown herrscht. Dieser Haushaltsstopp sorgt dafür, dass viele Behörden und staatliche Stellen geschlossen bleiben oder nur im Notbetrieb laufen.
Immer wieder Todesfälle am Berg
Im Yosemite-Nationalpark gibt es jedes Jahr durchschnittlich ein bis zwei tödliche Kletterunfälle, oft am El Capitan. Die fast senkrecht aufragende, rund 1000 Meter hohe Wand gilt als eine der schwierigsten der Welt. Die legendäre "Nose"-Route wurde erstmals 1958 in einer mehrwöchigen Aktion gemeistert. Seither liefern sich Extremkletterer einen Wettstreit um immer schnellere Zeiten. Miller war in der sogenannten Sea of Dreams unterwegs, einer besonders schweren Route an der Südostseite des Massivs.
Abseilunfälle gehören zu den häufigsten Todesursachen in diesem Sport. Der American Alpine Club verzeichnete allein im Jahr 2023 acht solcher Todesfälle.
Miller hatte bereits im Alter von drei Jahren mit dem Klettern begonnen. Freunde beschrieben ihn als äußerst ehrgeizig und warmherzig. Unter seiner Todesnachricht in den sozialen Medien sammelten sich zahlreiche Beileidsbekundungen.
Quelle: ntv.de, sba