Panorama

Am Rahmen festgeklebt Klimaaktivistin in Berlin zu Haftstrafe verurteilt

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
An diesem Rahmen klebte sich die Klimaaktivistin fest.

An diesem Rahmen klebte sich die Klimaaktivistin fest.

(Foto: picture alliance/dpa)

Picasso, Goya, Rubens: Gemälde dieser berühmten Künstler werden im vergangenen Jahr zur Zielscheibe der Letzten Generation. Meistens erhalten die Aktivisten nach Klebe-Aktionen nur Geldstrafen. Doch zum ersten Mal wird eine Teilnehmerin in Berlin nun zu einer Haftstrafe verurteilt.

Als zweites Gericht bundesweit hat nun auch das Amtsgericht Berlin-Tiergarten eine Klimaaktivistin der Letzten Generation zu einer Haftstrafe verurteilt. Das Gericht verhängte am Mittwoch gegen die 24-jährige Maja W. eine viermonatige Freiheitsstrafe, wie eine Sprecherin sagte. Die Aktivistin wurde für das Festkleben am Rahmen eines Werks des Malers Lucas Cranach und die Teilnahme an einer Straßenblockade verurteilt.

Der Gerichtssprecherin zufolge wurde die Strafe ohne Bewährung verhängt, weil die Aktivistin ankündigte, mit den Aktionen weitermachen zu wollen. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig.

Die 24-Jährige klebte sich am 25. August 2022 mit einer weiteren Aktivistin in der Gemäldegalerie an dem Holzrahmen des Cranach-Gemäldes "Ruhe auf der Flucht nach Ägypten" fest. Dadurch sei ein Schaden in Höhe von rund 2300 Euro entstanden, hieß es.

Sachbeschädigung und versuchte Nötigung

Das Gericht wertete dies als gemeinschädliche Sachbeschädigung. Die Aktivistin wurde zudem des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und der versuchten Nötigung schuldig gesprochen.

Am 21. Juni 2022 hatte sie an einer Straßenblockade teilgenommen und sich dabei auf der Fahrbahn festgeklebt. Die Polizei konnte die Blockade jedoch schnell auflösen, weshalb es nicht zu wesentlichen Verkehrsbehinderungen kam.

Aktivisten der Letzten Generation erhielten bisher meist Geldstrafen. Das Heilbronner Amtsgericht verurteilte allerdings im März zwei Aktivisten zu zwei beziehungsweise drei Monaten Haft sowie Mitte April vier Aktivisten zu drei bis fünf Monaten Gefängnis.

Quelle: ntv.de, cls/AFP

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen